Al-Mousllie zu AfD: "Wehret den Anfängen"

von Robert Braumann


Dr. Sadiqu Al-Mousllie, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Braunschweig (ganz rechts). Foto: Sina Rühland
Dr. Sadiqu Al-Mousllie, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Braunschweig (ganz rechts). Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Die AfD will sich mit dem Programmentwurf noch deutlicher gegen den Islam stellen. AfD-Vize Beatrix von Storch bezeichnete den Islam als unvereinbar mit einer freiheitlichen Grundordnung und betonte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, dass er nicht zu Deutschland gehöre. Daran gibt es harsche Kritik, auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Niedersachsen, Dr. Al-Mousllie aus Braunschweig, äußerte sich.
Seine Mitteilung wird ungekürzt und unkommentiert veröffentlicht: "Es war leider nur eine Frage der Zeit, dass die rechts-populistische Partei sich gegen den Islam in der Art und weise äußert. Undifferenziert und Vorurteilshaft sind die Aussagen der Parteispitze. Sie zeigen ihre Unfähigkeit Zusammenhänge zu verstehen. Es sei denn, diese würden der rechts-populistische Agenda dienen. Mittlerweile wird die Bezeichnung „islamfeindlich“ dem nicht gerecht, was die AfD von sich gibt. Das ist pure und klare Diskriminierung der Muslime. Die Politiker der AfD titulieren eine Weltreligion als nicht vereinbar mit dem Grundgesetz. Sie nutzen die Unsicherheit, die von Daesh (ISIS) verursacht wird, um weitere Ängste zu schüren. Der politische Extremismus der AfD gibt auch anderen Rechtsextremen ein Instrument, um die Muslime dieses Landes verbal aber auch tätlich anzugreifen. Wir rufen alle Vernünftigen und Gerechten unserer hiesigen deutschen Gesellschaft und insbesondere die Elite und Prominenz zusammen zu halten und dieser Diskriminierung klar entgegen zu wirken. Die Situation in Deutschland spitzt sich gegen eine bestimmte Gruppe der deutschen Gesellschaft zu, nur weil sie einer anderen Glaubensrichtung angehören. Die Muslime sind auch deutsche Staatsbürger mit den Pflichten und Rechten, wie alle Anderen. Wehret den Anfängen!"

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek geht sogar noch einen Schritt weiter. Mit der AfD gebe "es zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland eine Partei, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht",  sagte er auf NDR Info. "Nicht der Islam ist nicht grundgesetzkonform, sondern die AfD ist nicht grundgesetzkonform", fügte er an.


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