Braunschweig soll „Reallabor der Energiewende“ werden


Sollte die Bewerbung erfolgreich sein, erhalte die Forschungskooperation mehr als 15 Millionen Euro Fördermittel für die Umsetzung des Projekts in Braunschweig. Symbolbild: Pixabay
Sollte die Bewerbung erfolgreich sein, erhalte die Forschungskooperation mehr als 15 Millionen Euro Fördermittel für die Umsetzung des Projekts in Braunschweig. Symbolbild: Pixabay | Foto: Pixabay

Braunschweig. BS Energy und die Technische Universität Braunschweig mit dem An-Institut SIZ energie+ haben für den Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Projektskizze eingereicht. Dies berichtet BS|ENERGY.


Der ehrgeizige Ansatz: Die Standorte der Braunschweiger Campuslandschaft werden nachhaltig und energieeffizient vernetzt, um den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren. Das Projekt solle zum Vorbild für andere Quartierslösungen werden und damit eine Strategie für die Energiewende im urbanen Raum vorgeben. Dr. Volker Lang, Vorstand bei BS Energy, sehe im Ansatz des Reallabors einen bedeutenden Mehrwert: „Der Erfolg der Energiewende hängt entscheidend von der Umsetzung im städtischen Raum ab. Im Gebiet rund um die TU testen wir praktische Ansätze für die nachhaltige lokale Strom- und Wärmeversorgung sowie für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Von der Umsetzung versprechen wir uns viele neue Impulse für das gesamte Stadtgebiet.“

Übertragungsnetzausbau als Achillesverse


Kern des Lösungsansatzes sei die Kombination verschiedener Technologien. Energie werde campusnah und nachhaltig bereitgestellt, gespeichert und bei Bedarf als Strom oder Wärme wiederverwendet. Wasserstoff- oder elektrisch-betriebene, autonome Fahrzeuge pendeln zwischen den Standorten – geleitet über ein eigenes Funknetz. „Die Stadt wird sich lebenswert weiter entwickeln und wir werden die Herausforderungen des Klimawandels kreativ nutzen“, so der Koordinator des wissenschaftlichen Konsortiums Prof. Dr. Norbert Fisch vom Institut für Gebäude- und Solartechnik der TU Braunschweig. Eine der wesentlichen wissenschaftlichen Interessen sei, inwiefern viele solcher energieoptimierten Quartiere einen kostenintensiven Übertragungsnetzausbau vermindern könnten. „Zurzeit ist der für die Windkraft an der Küste notwendige Übertragungsnetzausbau Nord-Süd gerade in Niedersachsen aus Akzeptanzgründen eine Achillessehne der Energiewende. Daher sollte ein zusätzlicher Ausbau nach 2030 auf ein Minimum begrenzt sein, um die Akzeptanz der Bevölkerung für die Energiewende weiterhin zu erhalten“, so Prof. Dr. Bernd Engel vom Institut elenia der TU Braunschweig.

15 Millionen Fördermittel


Die Stadt Braunschweig verfolge seit langem den Ansatz städtische Quartiere zu digitalisieren und zu vernetzen. Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig Gerold Leppa würdigt das Engagement: „Die Frage nach zukunftsfähigen Energieträgern ist für viele Lebensbereiche in unserer Stadt ungemein wichtig, das reicht von der Gebäudeversorgung bis zur Mobilität. Daher freue ich mich, dass sich BS Energy und TU Braunschweig hier am Standort gemeinsam der Erprobung innovativer Lösungen für die Energiegewinnung und -speicherung widmen. Das Know-how des lokalen Energie- und Infrastruktur-Versorgers BS Energy kombiniert mit der Forschungsstärke der Technischen Universität birgt großes Innovationspotenzial.“

Sollte die Bewerbung erfolgreich sein, erhalte die Forschungskooperation mehr als 15 Millionen Euro Fördermittel für die Umsetzung des Projekts in Braunschweig.


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