Bündnis gegen Rechts erwartet mehr als 2000 Gegendemonstranten

von Sina Rühland


| Foto: Elya, CC-BY-SA-4.0



Braunschweig. Das Bündnis gegen Rechts verkündet für den kommenden Montag 2000 angemeldete Gegendemonstranten in Braunschweig. Über 400 Personen und Organisationen haben mit ihrer Unterschrift vorab den Aufruf des Bündnisses, sich für Toleranz und gegen Rassismus auszusprechen, unterstützt. Die Gegenkundgebung sowie die Kundgebung der Bragida finden am 19. Januar auf dem Schlossplatz statt. 

Bündnis rechnet mit friedlicher Gegenkundgebung




Mit der Gegenkundgebung wolle das Bündnis ein Statement setzen. "Uns geht es bei dieser Versammlung um einen größeren Rahmen – wir möchten eine Botschaft vermitteln. Es geht um Integration, Antisemitismus, Rassismus, Terroranschläge und Flüchtlingspolitik", sagt ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller. Das Bündnis meldet 2000 angekündigte Gegendemonstranten, rechnet jedoch mit deutlich mehr Menschen. Sowohl das Bündnis, als auch ver.di, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Anmelder der Gegen-Kundgebung, Ratsherr Udo Sommerfeld (Fraktion DIE LINKE), rechnen mit einem friedlichen Ablauf. "Der Charakter der Veranstaltung ist oberfriedlich. Wir haben auch keine anderen Signale seitens der Gegendemonstranten wahrgenommen", so Wertmüller. Von der Antifa bis hin zur CDU haben sämtliche zivilgesellschaftliche und politische Verbände ihre Teilnahme angekündigt.

Gefährliche Mischung aus Bragida-Demonstranten


Auf der Seite der Bragida erwartet die Braunschweiger Initiative gegen Rechts Menschen mit rechtsextremen oder gewaltbereitem Hintergrund: "Wir wissen, dass sich Leute aus der Rocker- und Hooligan-Szene angekündigt haben, auch Die Rechte und die NPD werden wohl dabei sein. Organisierte Nazis und rechte Hooligans – das ist eine gefährliche Mischung", sagt Wertmüller. Vermutlich würden sowohl Menschen mit rechter, als auch mit rechtsextremer Gesinnung auf der anderen Seite stehen, vermutet auch Udo Sommerfeld. In Braunschweig würden weniger Menschen aus der Mitte der Gesellschaft erwartet, als dies bei den Pegida-Kundgebungen in Dresden der Fall gewesen sei. "Irgendwann gibt es für diese Bewegung auf der Straße nichts mehr zu erreichen – was allerdings in den Köpfen ist, das bleibt erhalten", sagt Wertmüller. Somit sei der Auftrag der Gegendemonstranten ein größerer als Gesicht zu zeigen. "Wir müssen über die politischen Unterschiede hinaus etwas gemeinsam machen", sagt David Janzen, Bündnis gegen Rechts.

Ablauf der Kundgebung


Diese Gemeinsamkeit soll am 19. Januar demonstrativ gezeigt werden. Die Demonstration des Bündnis gegen Rechts läuft unter der Überschrift "Kein Platz für Rassismus, Nationalismus und Hetze gegen Flüchtlinge". Zahlreiche Initiativen stehen hinter dem Bündnis. Um 16.30 Uhr versammeln sich die Gegendemonstranten auf dem Kohlmarkt, der Zug startet zirka gegen 17 Uhr Richtung Hutfiltern, Damm, Münzstraße, Rathausvorplatz und endet auf dem Schlossplatz. Dort beginnt ab 16.30 Uhr das kulturelle Programm, Oberbürgermeister Ulrich Markurth spricht gegen 17.35 Uhr. Die Bragida-Kundgebung soll ab 18 Uhr rechts neben dem Schloss, gegenüber von Galeria-Kaufhof stattfinden. Zwischen den beiden Kundgebungen solle eine "Pufferzone" entstehen, dies teilte Polizeisprecher Wolfgang Klages mit. Unter den Rednern der Gegen-Demo sind Joachim Klement, Generalintendant des Staatstheaters, David Janzen, Bündnis gegen Rechts, Kurt Fritsch, Betriebsratsvorsitzender von VW Braunschweig, Pröbstin Uta Hirschler sowie der Braunschweiger Rat der Muslime und Jugendvertreter. Zwischen den Reden werden Musiker und Künstler auftreten. Die Bühne der Gegendemo befindet sich links vor dem Schloss. Das Ende der Gegenkundgebung ist für 21 Uhr angesetzt.


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