Coronavirus Absage von Großveranstaltungen bis zum 14. April bestätigt

Veranstaltungen zwischen 100 und 1.000 Besucher müssen Risikobewertung durchführen. Das Eintrachtspiel am Samstag wird verlegt.

Größere Konzerte wird es vorerst nicht mehr geben. Symbolbild
Größere Konzerte wird es vorerst nicht mehr geben. Symbolbild | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Stadt Braunschweig hat sich entschlossen, wie andere Kommunen gemäß den Hinweisen von Bund und Land ab sofort alle Veranstaltungen ab 1.000 Menschen abzusagen. Das teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Das Spiel von Eintracht Braunschweig gegen Viktoria Köln wird dagegen auf einen späteren Zeitpunkt verlegt, berichtet der Verein.


Die Gefahrenabwehrleitung der Stadtverwaltung zum Thema Corona-Virus habe in den vergangenen Tagen intensiv die Frage erörtert, wie mit Veranstaltungen in der Stadt ab sofort umzugehen ist. Dabei habe die Stadt den Austausch auch mit dem Sozialministerium, dem Landesgesundheitsamt, mit Veranstaltern in der Stadt sowie der Stadthallen GmbH gesucht. "Bei Veranstaltungen von solcher Größe ist zu erwarten, dass sie überregionale Strahlkraft haben, und damit steigt das Risiko einer Ausbreitung der Infektion", sagte Sozialdezernentin Dr. Christine Arbogast, die die Gefahrenabwehrleitung der Stadt leitet. "Wir bedauern dies und bitten Veranstalter und Bürgerinnen und Bürger um Verständnis. "Doch angesichts der hoch dynamischen Entwicklung von Infektionsfällen in Deutschland und der Maßgabe des Bundes, die Ausbreitung zu verhindern beziehungsweise zumindest zu verlangsamen, kommen wir um drastische Maßnahmen nicht herum."

Verfügung gilt vorerst bis zum Dienstag nach Ostern


Gelten soll die Verfügung vorerst bis zum Dienstag nach Ostern. Angesichts der Dynamik der Lage ist davon auszugehen, dass sie verlängert wird. Die Stadtverwaltung wird jetzt kurzfristig eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen. Bei Fragen, ob eine Veranstaltung stattfindet, werden die Kunden/Gäste gebeten, sich an den Veranstalter zu wenden. Betroffen sind etwa das Konzert von Andrea Berg, von Gregory Porter, Blaue Planet-Veranstaltung sowie die Spiele der Basketball-Löwen. Auch die Abschlussveranstaltung des Stadtputztages (nicht der Stadtputztag selbst und die Tombola) wird abgesagt.

Eintrachtspiele verlegt


Bezüglich des Eintrachtspiels am Samstag hat der Deutsche Fußball-Bund am heutigen Mittwoch beschlossen, dass die nächsten beiden Spieltage in der 3. Liga unabhängig von behördlichen Anordnungen verlegt werden. Bei Eintracht Braunschweig betrifft dies das Heimspiel gegen Viktoria Köln (Samstag, 14. März, 14 Uhr) sowie das Auswärtsspiel beim Halleschen FC (Dienstag, 17. März , 19 Uhr). Das teilt Eintracht Braunschweig in einer Pressemitteilung mit. Mit dieser Entscheidung folge der DFB als Liga-Träger der Empfehlung des Ausschusses 3. Liga, die im Austausch mit den 20 Klubs ausgesprochen wurde. Der 28. und 29. Spieltag, die ursprünglich für dieses Wochenende sowie kommenden Dienstag und Mittwoch terminiert waren, werden frühestens Anfang Mai nachgeholt. Die genauen Zeitpunkte werden noch festgelegt.

Über Veranstaltungen zwischen 100 und 1.000 Besucher werde einzeln entschieden


Was Veranstaltungen angeht, die zwischen 100 und 1.000 Besucher erwarten, so wird – angelehnt an ein Schema der Stadt Köln – den Veranstaltern eine Risikobewertung an die Hand gegeben, die hier anliegt, so die Stadt Braunschweig weiter. Dabei sind vom Veranstalter nach einem Punktesystem Fragen zur Veranstaltung zu beantworten, etwa nach erwarteter Besucherzahl, Überregionalität, und ähnlichem. Nach dem Schema seien Veranstaltungen mit einem Ergebnis im roten Bereich abzusagen. Bei gelbem Bereich sei mit der Stadt Braunschweig möglichst umgehend Kontakt aufzunehmen, es werde im Einzelfall entschieden. Die Stadt werde zudem ihre eigenen Veranstaltungen prüfen.

Vor dem Hintergrund, dass die Auswirkungen des Virus insbesondere für ältere Menschen gefährlich sein, müsse diese Gruppe besonders geschützt werden und besonders auf sich achtgeben. Pflege- und Altenheime seien daher besonders gefragt, besondere Vorsichtsmaßnahmen für ihre Bewohner zu entwickeln. Ältere Menschen sollten generell ihre Kontakte nach Möglichkeit reduzieren, gerade auch zu Kindern, da diese zwar bisher kaum sichtbar erkranken, allerdings das Virus übertragen können. Gerade von ihnen ist daher auch die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen abzuwägen.

Eine dynamische Entwicklung


All die genannten Festlegungen, Einschätzungen und Empfehlungen bezögen sich auf die Situation, wie sie sich heute darstelle. Sie könnten sich schon in wenigen Tagen verändern, da es sich um eine sehr dynamische Entwicklung handelt, bundes- und weltweit, so die Stadt weiter. Insofern könne sich die Bewertung aller Annahmen und Daten zum Thema Corona stetig verändern.


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