"Evangelische Perspektiven": Diakonische Arbeit wird vorgestellt




Braunschweig. In ihrer diakonischen Arbeit konzentriert sich die Landeskirche Braunschweig auf konkrete Hilfen für die Menschen vor Ort. Dafür sorgen besondere Kreisstellen in Braunschweig, Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt und Goslar sowie zwei Außenstellen in Bad Gandersheim und Blankenburg. Wie dieses Modell funktioniert, beschreibt die neue Ausgabe des landeskirchlichen Magazins "Evangelische Perspektiven".

Dabei wird auch deutlich, dass die Kirche und ihre Diakonie wieder enger aneinander gerückt sind. Im Interview der neuen Ausgabe fordert Jörg Röhmann, Staatssekretär im niedersächsischen Sozialministerium, ein Rettungsprogramm für die Altenpflege. Dieser Bereich sei regelrecht verkommen: "Wir haben zugelassen, dass es hier einen Wettbewerb gibt, der nicht mit  Qualitätsunterschieden zu tun hat, sondern lediglich mit der Frage: Wer kann Leistungen am billigsten anbieten?" Außerdem warnt Röhmann davor, das "Kirchenasyl" zu verteufeln.  Kirchengemeinden wüssten, dass sie damit Gesetze verletzen und gingen damit nicht leichtfertig um. Gleichzeitig plädiert er für ein Einwanderungsgesetz, "um Menschen, die zu uns kommen wollen, eine Perspektive zu geben".

In der Rubrik "Nachgefragt" erklärt der Wolfenbütteler Pfarrer Andreas Riekeberg, Mitglied im "Asse II-Koordinierungskreis", warum er sich als Christ und Theologe gegen die Atomenergie engagiert. Und im Porträt beschreibt Dr. Rainer Prönneke, Chefarzt im Braunschweiger Marienstift, warum er gegen die aktive Sterbehilfe ist und sich für einen Ausbau der Schmerzmedizin
einsetzt.

Die aktuelle Ausgabe markiert den Start einer neuen Phase des Magazins. Die Auflage wurde von 4.000 auf 10.000 Exemplare erhöht, die zum ersten Mal als Postvertriebsstück einzeln adressiert und kostenlos für die Empfänger zugestellt werden. Auf diese Weise will die Landeskirche ihre Kommunikation weiter verbessern: sowohl mit den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden als
auch mit ihren Partnern in Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, Kultur und Medien. Wie Michael Strauß, Leiter der Informations- und Pressestelle, erläutert, gehe es um ein Experiment, das auf zwei Jahre angelegt ist: "Deswegen wird die Fortentwicklung des Magazins in den Jahren 2015 und 2016 durch eine Medienberatungsagentur begleitet und evaluiert." So sollen
gesicherte Erkenntnisse entstehen, in wie weit es sowohl den Kommunikationsinteressen der Kirche als auch der Zielgruppe entspricht.

Strauß beschreibt die "Evangelischen Perspektiven" konzeptionell als "dritten Weg der evangelischen Publizistik". Das Modell versuche, den ideologischen Gegensatz zwischen Publizistik und Öffentlichkeitsarbeit zu entschärfen. Die Möglichkeit dazu biete das sogenannte Corporate Publishing. Dadurch könnten Einrichtungen Publikationen herausgeben, die professionellen journalistischen und redaktionellen Maßstäben entsprechen. "Die Kirche braucht eine glaubwürdige Medienkommunikation, wie sie vor allem durch journalistische Formen und Verfahren erzielt wird", betont Strauß. Mehr denn je gehe es darum, Vertrauen zu erhalten und wiederzugewinnen.

Zusätzlich zum gedruckten Magazin kann eine elektronische Ausgabe über die Internetpräsenz der Landeskirche (www.landeskirche-braunschweig.de/perspektiven) kostenlos im Abonnement bestellt werden. Im Internet erhältlich ist außerdem eine elektronische Fassung zum Download, die für mobile Endgeräte optimiert ist.


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