Islamische Gemeinschaft Braunschweig: "Terror nicht in unserem Namen"

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Es sollte ein Zeichen für ein friedfertiges Miteinander sein. Die Islamische Gemeinschaft Braunschweig (IGB) lud am Dienstagabend Verbände, Vereine und zivilgesellschaftliche Initiativen zu einer Kundgebung auf den Schlossplatz ein. Der allgemeine Konsens: "Muslime und Nicht-Muslime gehören zusammen zur hiesigen Gesellschaft." Sie richteten ihre Stimmen auch Richtung Paris. 



Sie stünden für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland, für Meinungs- und Religionsfreiheit, so der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Braunschweig,  Dr. Sadiqu Al-Mousllie. Mehr als hundert Menschen standen am Dienstagabend im Regen vor dem Schloss, hielten Schilder auf denen "Terror nicht in unserem Namen", "Meinungsfreiheit" oder "Religionsfreiheit" stand. Ihre Stimmen sollten auch eine Antwort auf den Anschlag in Paris sein, bei der zwei Terroristen zwölf Menschen getötet haben. Die "Charlie-Hebdo-Attentäter" sollen im Namen Allahs gemordet haben. "Im Namen Gottes darf nicht getötet werden. Im Namen von Millionen Christen, Moslems und Juden in Deutschland verurteilen wir den Terrorangriff von Paris und trauern um die Opfer", sagte Al-Mousslie stellvertretend für alle drei Glaubensgemeinschaften. Er zitierte aus einem gemeinsam veröffentlichten Manifest gegen den Terror.

Morde seien ein Angriff auf die Freiheit des Denkens, des Glaubens und der gemeinsamen Werte von Toleranz und Nächstenliebe. "Bibel, Thora und Koran sind Bücher der Liebe, nicht des Hasses", so der Vorsitzende der IGB. Muslime veruteilten das Attentat, veruteilten aber auch die Verunglimpfung ihres Propheten Mohammed. Das Attentat am 7. Januar richtete sich gegen Mitarbeiter des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo, das in den vergangenen Jahren mehrfach den Propheten Mohammed karikiert hatte. "Wir können wegen dieser Karikaturen verurteilen, ablehnen, debattieren und boykottieren, aber nicht töten", so Al-Mousllie. Hass sei keine Antwort auf Hass. Man werde nicht zulassen, dass Fanatismus, Terror und Gewalt gemeinsame Werte zerstörten.


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