Mehrwert nicht erkennbar: SPD lehnt Aussichtsturm am Bullenteich weiter ab

Die Fraktion ist zudem irritiert von den Grünen, die behaupten, der Stadtbezirksrat habe seine Entscheidung nur aufgrund von falschen Informationen getroffen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Axel Otto

Braunschweig. Der Stadtbezirksrat Nordstadt-Schunteraue hatte im Rahmen seiner konstituierenden Sitzung am 18. November 2021 bei nur drei Gegenstimmen der CDU-Fraktion in einer Einzelabstimmung zum Haushalt gegen die Errichtung eines Aussichtsturms am Bullenteich gestimmt. Der Antrag zu Einzelabstimmung ging hierbei von der SPD-Fraktion aus. "Ein 13 Meter hoher Turm passt unserer Ansicht nach nicht zum bisherigen Charakter des Schul- und Bürgergartens. Zudem stehen Kosten und Nutzen für uns in keinem Verhältnis", erklärte der Vorsitzende der SPD-Bezirksratsfraktion Jens Dietrich in einer nun erschienenen Pressemitteilung der Fraktion. Diese ist nun aufgrund der Grünen irritiert.



"Wir sehen nicht, warum der Blick auf den Bullenteich einen so weitgehenden Mehrwert bietet, dass man hierfür 150.000 Euro investieren muss. Wir haben viel eher die Befürchtung, dass durch den Turm das Naturschutzgebiet beispielsweise durch hineingeworfenen Müll gestört wird", erklärt hierzu ergänzend die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Nicole Palm. Auch die Grünen hätten in der Bezirksratssitzung gegen die Plattform gestimmt.


Umso irritierter ist indessen die SPD-Fraktion im Stadtbezirksrat Nordstadt-Schunteraue über die Darstellung im letzten Umwelt- und Grünflächenausschuss, wonach der Stadtbezirksrat seine Entscheidung nur aufgrund von falschen Informationen getroffen habe, wie der Ausschussvorsitzende Rochus Jonas von Bündnis 90/Die Grünen ausführte – seinerseits selbst Mitglied des Stadtbezirksrats Nordstadt-Schunteraue. Die Behauptung, dass der Stadtbezirksrat davon ausgegangen sei, der Turm solle in das Naturschutzgebiet gebaut werden, entspreche nicht den Tatsachen. Vielmehr wurde in der betreffenden Sitzung explizit dargelegt, dass der Turm über das Gelände des Schul- und Bürgergartens am Dowesee erreicht werden solle. "Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass das Projekt beerdigt werden sollte. Die Einwände des Behindertenbeirats unterstützen unsere Position nur noch zusätzlich", betont Jens Dietrich abschließend.


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