Pfarrverband Nordwest nimmt mit Jugendbildungsprojekt teil


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Der Ev.-luth. Pfarrverband Nordwest in Braunschweig bewirbt sich beim bundesweiten Förderwettbewerb „chrismon Gemeinde 2015“ mit dem kirchlichen Jugendbildungsprojekt „Erinnerung und Verantwortung“.

In dem Wettbewerb stellen zirka 100 Gemeinden aus ganz Deutschland ihre spannendsten Projekte vor und hoffen auf einen der Förderpreise im Gesamtwert von 10.000 Euro - aus der Landeskirche Braunschweig ist der Pfarrverband die einzige teilnehmende Gemeinde.

Seit dem 3. März und bis zum 31. März kann jeder kostenlos und ohne Angaben persönlicher Daten täglich abstimmen, welche Kirchengemeinden durch eine Jury gefördert werden sollen. Die 30 Kirchengemeinden mit den meisten Stimmen gelangen in die Auswahl. Zusätzlich erhält die Kirchengemeinde mit den meisten Stimmen den Publikumspreis und wird somit mit 1.000 Euro gefördert.

Das Projekt „Erinnerung und Verantwortung“ richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, bietet Zugänge und eine Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus und fragt nach einer heute daraus resultierenden Verantwortung – auch mit unserem Hintergrund als Christinnen und Christen ; erster Erkundungsort war die Gedenkstätte Sachsenhausen, ein Besuch in Auschwitz und Erkundungen vor Ort sollen folgen. Der Wunsch nach dem Projekt entstand aus dem Kreis der Jugendlichen heraus, die sich ehrenamtlich in den vier zum Pfarrverband gehörenden Kirchengemeinden engagieren.

Neben dem Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen versuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dem Wochenende vor Ort mit unterschiedliche Zugänge, das Thema und den Ort für sich fassbar zu machen: Reflexion über die eigenen Beweggründe sich mit dem Thema auseinander zu setzen, familiäre Bezüge, biographische Erarbeitung von Opfern und Tätern, kreatives Schreiben fiktiver Texte aus deren Sicht. „Wir sind nicht Schuld für die Verbrechen, die während der nationalsozialistischen Diktatur passierten, doch wir haben eine Verantwortung: Die des Erinnerns. Denn nur das, woran erinnert wird, bleibt dauerhaft in Erinnerung. Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass etwas Derartiges nie wieder passiert.“ formulieren die siebzehnjährige Ida und der neunzehnjährige Niklas nach dem Wochenende gemeinsam.

Die Idee, mit dem Projekt an dem Förderwettbewerb teilzunehmen, wurde begeistert aufgenommen: „Dann erfahren auch andere, was wir wichtiges erlebt haben.“ Einer der Preise wäre außerdem eine tolle Unterstützung für die Fortsetzung des Projektes mit einer Bildungsfahrt nach Auschwitz in 2016.


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