Regionale Energieholz-Kooperation: Vom Forschungsacker zum Biomasse-Heizkraftwerk


| Foto: BS|ENERGY)



Braunschweig. Das Julius-Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), führt in Wendhausen ein Forschungsprojekt zum Energieholzanbau durch. Die im Januar gefällten Pappeln werden jetzt nur rund sieben Kilometer entfernt im neuen Biomasse-Heizkraftwerk in Gliesmarode zur Wärmeerzeugung verwendet. Die Menge reicht für 500 Megawattstunden, damit können etwa 375 Drei-Personen-Haushalte einen Monat lang mit Wärme versorgt werden.

Die Zusammenarbeit zwischen JKI und dem Biomasse-Heizkraftwerk könnte künftig vertieft werden: "Die räumliche Nähe zu unseren Anbauflächen macht das Biomasse-Heizkraftwerk zu einem idealen Abnehmer für das Häckselgut", so Dr. Kai-Uwe Schwarz, Wissenschaftler am JKI. Michael Wagner, Projektleiter des Biomasse-Heizkraftwerks bei BS|ENERGY ergänzt: "Die Kooperation zeigt, dass dezentrale Energieerzeugungskonzepte wie das Biomasse-Heizkraftwerk viel Potential für regionale Wertschöpfungsketten bergen und dadurch Ressourcen sinnvoll genutzt werden können."

Schnell wachsende Baumarten, wie zum Beispiel Pappeln, sind eine interessante Option, um nachhaltig Biomasse für die energetische Verwertung bereit zu stellen und so einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Das Forschungsprojekt wurde als sogenanntes Agroforstsystem angelegt, das bedeutet, Ackerkulturen und Bäume werden abwechselnd in Streifen angebaut. "Im Gegensatz zum Reinanbau einer Kultur lässt sich dadurch eine höhere ökologische Wertigkeit des Standortes erreichen", erklärt Schwarz. Zuletzt wurden drei- und sechsjährige Pappeln geerntet. Ziel ist, den optimalen Erntezeitpunkt für einen hohen Ertrag festzustellen.

Das Biomasse-Heizkraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt von BS|ENERGY und SH-Kraft-Wärme. Der Holzheizkessel wird in der Heizperiode von Oktober bis März befeuert, um den erhöhten Wärmebedarf abzudecken.


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