Ticket per Fingerzeig: CDU will Smartphone-Bezahlsystem für Bus und Parken

von Christina Balder




Braunschweig.  Die lästige Suche nach Kleingeld für den Parkschein oder den Bus und unangenehmer Zeitdruck aufgrund einer abgelaufenen Parkuhr könnte in Braunschweig bald ein Ende haben, wenn es nach dem Willen der CDU im Rat geht. Denn die Christdemokraten haben einen Antrag für die Ratssitzung am 30. September eingereicht, wonach die Verwaltung ein Konzept zur Einführung eines einheitlichen mobilen Bezahlsystems mittels Smartphone in Braunschweig erarbeiten und den politische Gremien vorstellen soll.

Björn Hinrichs, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion erläutert die Beweggründe: „Heute hat fast jeder ein Smartphone und nutzt dieses natürlich nicht nur zum Telefonieren. Deshalb wollen wir erreichen, dass man in Zukunft damit auch seinen Parkschein und das Ticket für den Bus oder die Straßenbahn bezahlen kann. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter, die das benötigte technische Fachwissen haben und uns daher das sogenannte Handyparken einrichten können.“

Für Hinrichs hat die geplante Einführung eines mobilen Bezahlsystems viele Vorteile für die Braunschweiger wie auch für die zahlreichen Besucher der Stadt. Er erklärt: „Mit dieser innovativen Idee verbessern wir das Angebot für diejenigen, die entweder mit dem Auto nach Braunschweig kommen und parken wollen oder mit dem öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt unterwegs sind. Das lästige Suchen nach Kleingeld hat dann ebenso ein Ende wie die Frage, ob bei einem längeren Einkauf oder Arztbesuch die zuvor gebuchte Parkdauer ausreichend ist. Denn man wird rechtzeitig vor Ablauf von seinem Smartphone erinnert und kann bei Bedarf nachlösen. Mittlerweile gibt es zahlreiche andere Städte, die ein mobiles Bezahlsystem anbieten und positive Erfahrungen damit gemacht haben, darunter Bayreuth, Osnabrück und Magdeburg. In Goslar fällt demnächst der Startschuss.“ Zur ebenfalls vorgesehen Möglichkeit, das passende Ticket für den ÖPNV auch mit dem Smartphone zu bezahlen, verweist Hinrichs auf die bereits vorhandene App der Braunschweiger Verkehrs-GmbH. Er meint: „Unsere Braunschweiger Verkehrs-GmbH hat eine App, in die man den Ticketkauf sicherlich einfach integrieren kann.“

Bereits zur Ratssitzung am 27. Mai dieses Jahres hatte die CDU eine Anfrage bezüglich innovativer Zahlungsmöglichkeiten gestellt und kann sich bei der Begründung für den nun eingebrachten Antrag auf die Aussagen der Verwaltung stützen. Denn diese hatte damals erklärt, dass die Einführung eines Handy-Bezahlsystems für Parkgebühren und Fahrscheine im ÖPNV keine größere Herausforderung darstellen würde sondern ein zusätzliches Komfortangebot für die Parkkunden wäre. Allerdings hieß es damals, dass der finanzielle Effekt für die Stadt kein positiver sein würde (BraunschweigHeute.de berichtete).

Hinrichs meint: „Die finanziellen Belastungen für den städtischen Haushalt sind durchaus vertretbar. Insofern überwiegen aus Sicht unserer Faktion die Vorteile, die sich für Braunschweigs Bürger und Gäste unserer Stadt aus dem bequemen Bezahlen mit dem Smartphone ergeben. Wir hoffen deshalb auf eine breite Zustimmung der anderen Fraktionen.“

Der CDU-Politiker kann sich bei einem positiven Beschluss am 30. September auch eine spätere Ausweitung auf andere Bereiche vorstellen. „Neben den Park- und Bustickets soll die Verwaltung prüfen, ob es Sinn macht, auch beispielsweise die Bezahlung von Anwohnerparkausweisen oder Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Straßenverkehr über das Smartphone abzuwickeln“, so Hinrichs zum Abschluss.


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