Wenn fehlende Daten das Leben von Frauen gefährden

Noch bis Ende des Monats gastiert die Ausstellung „Gender Data Gap – Die geschlechterspezifische Datenlücke“ in der Michaeliskirche.

Ein Blick in die Ausstellung.
Ein Blick in die Ausstellung. | Foto: Nadine Labitzke-Hermann / SPD Frauen

Braunschweig. Vergangenen Donnerstag startete die Wanderausstellung „Gender Data Gap – Die geschlechterspezifische Datenlücke“ in der Braunschweiger Michaeliskirche. Inspiriert vom Bestseller-Buch „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez zeigt diese Beispiele, wie ungleichberechtigt Frauen und Mädchen durch das Fehlen geschlechtsspezifischer Daten sind. Dass dies lebensgefährliche Auswirkungen haben kann, berichten die SPD Frauen in Braunschweig in einer Pressemitteilung.



Noch bis zum 29. November gastiert die Ausstellung in der Michaeliskirche auf Initiative der Braunschweiger SPD Frauen. Die Auswirkungen der geschlechterspezifischen Datenlücke zu Lasten von Frauen treffe diese in allen Lebensbereichen von nervig bis gefährlich. Das werde in der Ausstellung deutlich. Auch die Intiatorin Heike Rüter von der SPD Potsdam-Mittelmark war zu Gast bei der Vernissage und freute sich über das Interesse.

Datenerhebungen als Mehraufwand


Noch immer würden geschlechterspezifische Datenerhebungen als Mehraufwand gesehen, schildert die kommunale Gleichstellungsbeauftragte Marion Lenz in Ihrer Rede. Dabei seien genau diese Daten wichtig für Ihre Arbeit, gab Lenz zu bedenken. „Wenn Daten nicht geschlechtsspezifisch ausgewertet sind, kann ich nicht beurteilen, ob Benachteiligung stattfindet“, Ergebnisse seien abhängig von Ort, Zeitpunkt und dem Kreis der Befragten, stellte Lenz klar.

Auch Landtagsabgeordnete Julia Retzlaff machte in ihrem Grußwort deutlich, dass Frauen in IT, Naturwissenschaft und Technik unerlässlich seien, bedenke man die Auswirkungen, wenn zum Beispiel die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz "nicht genug weibliches oder diverses Datenfutter“ bekäme.

Symptome von Herzkrankheiten


Wie vielfältig sich die Datenlücke noch darstellt, erzählen die Exponate. Zu große Handys oder zu kleine WC-Anlagen gehören ebenso dazu wie zum Beispiel typisch weibliche Symptome von Herzkrankheiten, die nicht erkannt werden oder Medikamente, die verschrieben werden, die auf den männlichen statt dem weiblichen Körper ausgerichtet sind.

Die Ausstellung ist von Montag bis Sonntag geöffnet, der Eintritt ist kostenfrei. Zum Ende der Ausstellung liest am 29. November um 19 Uhr Birgit Schollmeyer, Podcasterin von „Birgit packt aus“ und ehemalige Buchhändlerin aus dem Buch „Unsichtbare Frauen“. Interessierte sind auch hier herzlich eingeladen, so die SPD Frauen.


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