Folgenreicher Sturz im Harz: Doch kein Schmerzensgeld?


Ein Wanderer aus Braunschweig war im Harz gestürzt. In erster Instanz wurde ihm ein Schmerzensgeld zugesprochen. Dieses Urteil wurde nun aufgehoben. Symbolfoto: pixabay
Ein Wanderer aus Braunschweig war im Harz gestürzt. In erster Instanz wurde ihm ein Schmerzensgeld zugesprochen. Dieses Urteil wurde nun aufgehoben. Symbolfoto: pixabay

Naumburg/Schierke. Im Februar 2019 wurde der Nationalpark Harz beziehungsweise das Land Sachsen-Anhalt vom Landgericht Magdeburg in erster Instanz verurteilt, einem Wanderer aus Braunschweig Schmerzensgeld zu zahlen. Das Urteil wurde nun aufgehoben und die Klage abgewiesen. Das berichtet der Nationalpark Harz auf seiner Internetseite.


In dem Zivilverfahren ging es um einen Sturz auf einem schneebedeckten Weg. Die 10. Zivilkammer behandelte den Fall am 7. Februar 2019. Der Wanderer forderte vom Land Sachsen-Anhalt Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 7.000 Euro. Der Kläger gab an, am 1. März 2017 auf einem Wanderweg oberhalb von Schierke im Tal der Kalten Bode gestürzt zu sein und sich dabei unter anderem seinen Arm gebrochen zu haben. Ursache für den Sturz sollen zwei Gummimatten aus alten Förderbändern gewesen sein, die auf dem abschüssigen Weg gelegen, vom Schnee bedeckt und daher nicht erkennbar gewesen sein sollen. Der Nationalpark Harz, der das Land vertrat, verteidigte sich damit, dass der Weg im Winter nicht als Wanderweg vorgesehen sei. Vielmehr handle es sich dann um eine Loipe. Zum Schutz der Langläufer seien die Matten ausgelegt gewesen, um aufsteigendes Wasser vom Schnee fernzuhalten.

Das Land ging damals gegen das Urteil in Revision. Am 3. Juli 2019 fand in diesem Rechtsstreit vor dem Oberlandesgericht Naumburg der mündliche Verhandlungstermin statt. Inzwischen ist das Urteil des 5. Zivilsenats des OLG bekanntgemacht worden. Danach wurde das erstinstanzliche Urteil aufgehoben und die Klage gegen das Land Sachsen-Anhalt (Nationalparkverwaltung Harz) abgewiesen. Eine Urteilsbegründung liegt noch nicht vor.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Harz Justiz