Der Hochharz: Länderübergreifende Landschaft stellt sich vor


Die Eckertalsperre. Foto: Siegfried Wielert
Die Eckertalsperre. Foto: Siegfried Wielert



Harz. Als Band 73 der Reihe „Landschaften in Deutschland“ ist jetzt die erste landeskundliche Gesamtdarstellung des Hochharzes erschienen. Auf 420 Seiten bietet das Buch detaillierte Informationen zur Geographie, Geschichte, Wirtschaft und Kultur der in den vergangenen Jahrhunderte unter anderem vom Bergbau, heute dagegen vor allem von Tourismus geprägten Region vom Brocken bis in das nördliche Harzvorland. Wissenschaftler mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen, Mitarbeiter von Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden sowie engagierte Regionalkenner vor Ort haben als Autoren an dem Band mitgearbeitet. Er enthält umfangreiches Kartenmaterial; Abbildungen und Fotos illustrieren und veranschaulichen die Texte.

Unter reger Beteiligung der Öffentlichkeit wurde der Band am 4. März 2016 in der Hochschule Harz in Wernigerode vorgestellt. Grußworte kamen vom Landkreis Harz (Heike Schäffer), Landkreis Goslar (Claudia Schmalz), von der Hochschule Harz (Prof. Dr. Armin Willingmann), der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Prof. Dr. Hans Wiesmeth), vom Leibniz-Institut für Länderkunde (Prof. Dr. Sebastian Lentz) und vom Nationalpark Harz (Andreas Pusch). Die anschließende Präsentation des Bandes übernahmen die Autoren und Herausgeber Dr. Friedhart Knolle, Dr. Jörg Brückner, Prof. Dr. Dietrich Denecke, Dr. Uwe Wegener und Dr. Haik Thomas Porada.

Zusammenarbeit von über 40 Autoren


Für diese erste landeskundliche Gesamtdarstellung des Hochharzes haben mehr als 40 Autoren Wissenswertes zur Geographie, Geschichte, Wirtschaft und Kultur der Landschaft zwischen Wernigerode, Bad Harzburg, Sankt Andreasberg und Elbingerode zusammengetragen. Der Band kombiniert verständliche Texte mit umfangreichem Kartenmaterial, präzisen Grafiken und hochwertigen Farbfotos. Er kann als Lesebuch, Nachschlagewerk und Exkursionsführer genutzt werden.

„Sehnsuchtsort im Herzen Deutschlands“


Der Hochharz ist seit Jahrhunderten bergbaulich genutzt, „Wiege“ einer nachhaltigen Forstwirtschaft im 19. Jahrhundert, während der Deutschen Teilung hochgerüstetes Grenzland – heute ist er Naturrefugium und Erholungsraum sowie „Sehnsuchtsort im Herzen Deutschlands“. Das im Buch veröffentliche Porträt des Hochharzes zeichnet in Themenkapiteln und Einzeldarstellungen ein umfassendes Bild von Norddeutschlands höchstem Gebirge, dessen Kernbereich als Nationalpark einen hohen Schutzstatus genießt. Das Spektrum reicht von der geschichtlichen Prägung seit der Besiedlung über die Landschaftsgenese und heutige Ausstattung des Naturraums, von ihrem Bestand an Boden- und Baudenkmälern bis zur aktuellen wirtschaftlichen Situation.

Buchreihe betrachtet die Landschaften von vielen Seiten


Die Buchreihe „Landschaften in Deutschland“ dokumentiert ausgewählte Kulturlandschaften für einen großen Leserkreis. Die Bände behandeln ein breites Themenspektrum von der Natur- und Kulturlandschaft über Archäologie und Geschichte bis zu Wirtschaft und Alltagskultur. Karten, Abbildungen und Fotografien ergänzen die Texte von Experten verschiedenster Fachrichtungen. Die Bände vermitteln regionalgeographisches Detailwissen und erfüllen eine wichtige Funktion für den Transfer von geographischen Informationen an eine breitere Öffentlichkeit. Sie sind das Ergebnis der landeskundlichen Bestandsaufnahme und Darstellung ausgewählter Kulturlandschaften in Deutschland. Die wissenschaftliche Redaktion der Buchreihe ist im Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) angesiedelt, das die Bände gemeinsam mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig herausgibt. Beginnend ab Band 78 „Leipzig“  (2015 erschienen) gibt es das Buch auch als E-Book. Ein vom IfL gestaltetes Webangebot Landschaften in Deutschland online bietet zusätzliche Inhalte und interaktive Elemente. Mehr auf www.landschaften-in-deutschland.de

Das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig betreibt Grundlagenforschung zu räumlichen Strukturen und aktuellen raumwirksamen Entwicklungen im mittleren und östlichen Europa. Unter der Leitüberschrift „Neue Geographien Europas“ forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den thematischen Schwerpunkten Raumproduktionen, Geschichte der Geographie und Geovisualisierung. Mit diesen Forschungsbereichen trägt das IfL zum Verständnis der räumlichen Organisation und Entwicklung von Gesellschaft in Europa bei und bietet eine Plattform für den wissenschaftlichen Diskurs zu Raum und Räumlichkeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Das Institut hat den Auftrag, Forschungsergebnisse für die Fachöffentlichkeit und für ein breiteres Publikum aufzubereiten. Mehr auf www.ifl-leipzig.de

Landeskundliche Bestandsaufnahme


Der Hochharz – Vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode. Herausgegeben im Auftrag des Leibniz-Instituts für Länderkunde und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig von Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener. – Band 73 der Reihe „Landschaften in Deutschland”, Böhlau-Verlag, Köln Weimar Wien 2016. XVIII + 420 S., 80 Abb., 2 Übersichtskarten, 4 Satellitenbilder in Rückentasche, gebunden, € 29,99, ISBN 978-3-412-20467-9.


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