Goslar. Was 2014 mit 76 Einsätzen begann, hat sich inzwischen auf die stolze Zahl von knapp 300 im vergangenen Jahr fast vervierfacht. Die Rede ist von der Einsatzstatistik des Kriseninterventionsteams (KIT) an dessen Gründung vor zehn Jahren am heutigen Freitag mit einer kleinen Feierstunde im Kreishaus erinnert wurde, berichtet die Kreisverwaltung in einer Mitteilung.
Erster Kreisrat Frank Dreßler würdigte das Engagement der KIT-Mitglieder als ausgesprochen große Leistung und beispiellose Erfolgsgeschichte. „10 Jahre Krisenintervention bedeutet natürlich auch, dass unsere Kriseninterventionsmanager und –managerinnen ständig mit Grenzbereichen des menschlichen Lebens zu tun haben. Das ist eine herausfordernde Aufgabe, die großes Einfühlungsvermögen erfordert und ebenso große Wertschätzung verdient, und das vor allem auch, weil unser Kriseninterventionsteam auf ehrenamtlichen Beinen steht“, sagte Erster Kreisrat Frank Dreßler.
Große und kleine Herausforderungen
In seinem Grußwort ging Dreßler auf die großen und kleinen Krisen und Herausforderungen unserer Zeit ein und machte mit Blick auf die über die Jahre gestiegenen Einsatzzahlen deutlich, dass die Krisenintervention einen wichtigen gesellschaftlichen Stellenwert einnimmt. „Der plötzliche Tod wird gerne verdrängt, ist aber gesellschaftlich relevant“, so der Erste Kreisrat, „denn 25 Prozent aller jährlichen Todesfälle treten plötzlich und unerwartet auf. Diesem Umstand wurde sich über lange Zeit nicht ausreichend gewidmet. Mit der Einführung unseres Kriseninterventionsteams vor zehn Jahren haben wir einen wichtigen Schritt in dieser Richtung unternommen.“
Erster Kreisrat Frank Dreßler würdigte das Engagement der Krisenseelsorger und hob mehrfach hervor, dass die Arbeit ehrenamtlich erfolgt. Foto: Landkreis Goslar
Christian Lenz, Leiter und Initiator des KIT, will gemeinsam mit seinem Stellvertreter Daniel Müller auch künftig einen großen Fokus auf die Ausbildung der Krisenseelsorger legen. „Ohne eine vernünftige Ausbildung geht es nicht“, so Lenz, „deshalb wollen wir dort auch an einer weiteren Qualitätsverbesserung arbeiten. Denn neben ganz grundsätzlichen Voraussetzungen wie mentaler Stärke und Reife gilt es unsere Teammitglieder best- möglich auf die unterschiedlichen Einsatzlagen vorzubereiten.“
Er dankte dem Landkreis sowie den KreisWirtschaftsBetrieben (KWB) Goslar für die umfangreiche Unterstützung und lobte die Mitglieder seines Teams als „mutige Helden“
Landkreis war Vorreiter
Christian Lenz ist Leiter und Initiator des Kriseninterventionsteams. Er bezeichnete seine Teammitglieder als „mutige Helden“. Foto: Landkreis Goslar
Das Kriseninterventionsteam des Landkreises Goslar umfasst aktuell 26 Mitglieder. Im März dieses Jahres wurde den Krisenseelsorgern ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung gestellt, das im Rahmen der Feierlichkeiten präsentiert wurde. Es handelt sich um einen Kleinbus mit sechs Sitzen und Tisch in der Mitte. Für Einsätze an kalten Tagen ist der Wagen mit einer Standheizung ausgestattet.
Der Jubiläumsfeier wohnten auch der ehemalige Landrat Thomas Brych und die ehemalige Erste Kreisrätin Regine Breyther bei. Breyther hatte die Gründung des Kriseninterventionsteams maßgeblich mit vorangetrieben. Der Landkreis Goslar gehörte zu den ersten Kreisverwaltungen in Niedersachsen der eine solche Regieeinheit zur psychosozialen Notfallversorgung im Rahmen des Katastrophenschutzes ins Leben rief.
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