Roboter in der Kanalisation: Rohre werden geprüft

Der Mischwasserkanal muss zuvor im Hochdruckverfahren gespült werden.

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Symbolbild. | Foto: pixabay

Ilsede/Peine. Ab Mitte März beginnt die Fachfirma von Flemming aus Alfeld im Auftrag des Wasserverbands Peine mit der Inspektion der Kanalrohre Groß Lafferde. „Dazu fährt ein kleiner Kameraroboter die Rohre ab und zeichnet Bilder auf, die wir im Anschluss auswerten“, erklärt Martina Brandes, zertifizierte Kanalsaniererin des Verbands. Für aussagekräftige Bilder müsse der Mischwasserkanal vor der Befahrung zunächst im Hochdruckverfahren gespült werden, ergänzt Bandes. „Wichtig ist hier, dass die vorgeschriebene Be- und Entlüftung der Hausanlage funktioniert.“ Die TV-Inspektion des Kanals in Groß Lafferde wird voraussichtlich bis Mitte Juni abgeschlossen sein. Rund 90.000 Euro kostet diese Maßnahme. Dies teilt der Wasserverband Peine in einer Pressemitteilung mit.


Die genaue Bestandsaufnahme des aktuellen Kanalzustands bilde die Grundlage für passgenaue Sanierungskonzepte und erfolge im Vorwege einer Straßenausbaumaßnahme des Landes an der B1. Es werden in Groß Lafferde rund 9.100 Meter Kanalnetz sowie 120 Schächte per Kamera untersucht. Neben der Bierstraße (B1) und der Ludwig-Jahn-Straße (B444) seien auch die Straße Zum Marktplatz (L472) einschließlich der Übergänge zu den dortigen Nebenstraßen Teil dieser TV-Inspektion.


Verkehr im Blick – Ampel wird Bereich Einmündung B444/B1 regeln


In der Regel könne der Verkehr an den Wagen der Fachfirma, die über die Schächte agiere, vorbeigeführt werden. Lediglich für die Einmündung der Bundestraße B444 in den Bereich B1 werde aus Sicherheitsgründen eine Ampel die Zufahrt regeln. Zudem werde auf dem stark befahrenen Abschnitt ab Einmündung der B444 in die B1 sowie in Richtung Braunschweig bis zum Abzweig L472 die Geschwindigkeit zeitweilig von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert. Die Arbeiten sollen in diesen Bereichen extra in den verkehrsärmeren Zeiten zwischen 9 und 15 Uhr erfolgen, um den Berufsverkehr so gering wie möglich zu beeinträchtigen.

Beeinträchtigungen durch die Spülarbeiten?


„Die Hochdruckspülung vorab ist dringend notwendig, um den Zustand der Rohre mit der Kanalkamera überhaupt korrekt aufnehmen zu können“, so Brandes. Mit Beeinträchtigungen sei bei einer den anerkannten technischen Regeln (hier DIN 1986) betriebenen privaten Entwässerungsanlage nicht zu rechnen. Das bedeute in erster Linie, auf eine ausreichende Be- und Entlüftung zu achten, damit eventuell entstehende Luftüberdrücke abgeführt werden können, führt Brandes aus. Ein funktionierender Druckausgleich vermeide mögliche Verunreinigungen der Wohnungseinrichtungen, etwa durch einen Rückstau des Abwassers.

„Ist ein Rauschen durch den Geruchsverschluss der Toilette oder Dusche zu hören, ist das ein positives Zeichen – das spricht dafür, dass die private Hausleitung keine Verstopfungen aufweist und das System funktioniert“, beantwortet Brandes eine der häufigsten Fragen. Sollte sich nach der Untersuchung ein unangenehmer Geruch bemerkbar machen, spricht das dafür, dass das Wasser aus dem Geruchsverschluss teils herausgesaugt wurde. „In solchen Fällen einfach Wasser ins Waschbecken laufen lassen oder die Toilettenspülung betätigen, dann wird das Wasser im Geruchsverschluss ersetzt“, rät Brandes. 


Da der Fortschritt der Inspektionsarbeiten stark von den Rahmenbedingungen abhängt, könne kein genauerer Zeitplan veröffentlicht werden, wann die Fachfirma in welchen Straßenabschnitten agiere. Für Schäden oder Verschmutzungen, die durch nicht DIN-gerechte private Grundstücksentwässerungsanlagen entstehen, könne der Wasserverband Peine keine Haftung übernehmen.

Zugang zu Kontrollschächten und Grundstücken teils notwendig


Die zügige Überprüfung könnten die Bürger mit dem Zugang zu den Grundstücken unterstützen. Der Wasserverband Peine bittet deshalb die Eigentümer, den Mitarbeitern der Fachfirma von Flemming aus Alfeld bei Bedarf zu Untersuchungszwecken Zugang zu den Grundstücken zu gewähren und dort eventuell vorhandene Kontrollschächte zugängig zu machen. Denn auch diese Schächte könnten notwendige Zugänge für den kleinen Roboterwagen darstellen. „Das könnte besonders im Bereich der Straße Zum Marktplatz notwendig werden, zwischen Bierstraße und Marktplatz. Das wird die erfahrene Fachfirma aber bei Bedarf mit den Anwohnern vorab abstimmen“, so Bandes.


Für etwaige Fragen rund um diese Maßnahme steht Kanalsaniererin Martina Brandes unter Tel. 05171 956-118 oder E-Mail martina.brandes@wvp-online.de zur Verfügung.


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