Bundesamt für Strahlenschutz trainiert in Frankreich


Der Hauptsitz des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter-Lebenstedt. Foto: Alexander Panknin
Der Hauptsitz des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter-Lebenstedt. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. Spezialisten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) und der Bundespolizei (BPOL) beteiligen sich vom 14. bis 18. Oktober 2019 an einer internationalen Übung in Frankreich. Zu Trainingszwecken werden sie gemeinsam mit Experten aus Frankreich und Italien von Hubschraubern aus die natürlich vorkommende Radioaktivität am Boden erfassen und kartieren. Dies berichtet das BfS in einer Pressemitteilung.


Messungen aus der Luft können wichtige Informationen liefern, wenn bei einem Unfall radioaktive Stoffe in die Umwelt gelangen: Sie ermöglichen einen schnellen Überblick darüber, welche Gebiete betroffen sind und welche Strahlenbelastung sich daraus für die Bevölkerung ergibt. "Radioaktivität fragt nicht nach Landesgrenzen oder Nationalitäten", betont BfS-Präsidentin Inge Paulini. "Auch wenn die deutschen Kernkraftwerke bald abgeschaltet werden, müssen wir auf Vorfälle in anderen europäischen Ländern vorbereitet sein. Internationale Kooperation ist ein wichtiger Teil dieser Vorbereitung, damit die beteiligten Institutionen bei grenzüberschreitenden Ereignissen effizient zusammenarbeiten oder sich gegenseitig unterstützen können."

An der Übung nehmen insgesamt fünf Messteams aus vier Nationen teil:

  • aus Deutschland ein gemeinsames Team aus Bundesamt für Strahlenschutz und Bundespolizei-Fliegergruppe,

  • aus Frankreich zwei Teams des Commissariat à l’énergie atomique et aux éner-gies alternatives (CEA) sowie ein Team des Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire (IRSN),

  • aus Italien ein Team aus Istituto Nazionale di Fisica Nucleare (INFN) und Dipar-timento di Fisica e Scienze della Terra, Università degli Studi di Ferrara,

  • aus der Tschechischen Republik ein Team des Státní ústav radiační ochrany, v.v.i. (SÚRO).


Während der Übung trainieren die Messteams, gemeinsam Gebiete zu untersuchen und aus den Messergebnissen einheitliche Karten zu erstellen, die die Radioaktivität am Boden zeigen. Außerdem finden Vergleichsmessungen statt, bei denen alle Messteams nacheinander dasselbe Gebiet überfliegen. Der Vergleich dieser Messungen dient dazu, die Fähigkeiten der Teams miteinander zu vergleichen und aus den gewonnenen Erkenntnissen die eigenen Kompetenzen weiterzuentwickeln und zu verbessern. Mit der Beteiligung einer Universität wird zudem der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis gestärkt.

Ausgangsbasis der Übungsflüge ist der Militärflughafen Orange im südfranzösischen Département Vaucluse. Der Großteil der Messungen wird in einem Umkreis von etwa 80Kilometern um den Flughafen stattfinden.

Zusammenarbeit von Bundesamt für Strahlenschutz und Bundespolizei


Zur Messung der Radioaktivität aus der Luft arbeiten das BfS und die BPOL-Fliegergruppe eng zusammen: Die BPOL-Fliegergruppe stellt Hubschrauber und deren Besatzung zur Verfügung. Expertinnen und Experten des BfS führen die Messungen durch und stellen den Strahlenschutz aller Beteiligten sicher. Regelmäßige Übungen erhalten die Einsatzbereitschaft. In einem radiologischen Notfall kann eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern innerhalb von etwa drei Stunden überflogen und kartiert werden. Die Messresultate liegen bereits kurz nach der Landung vor.


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