Krötenwanderung: Hinweise an Autofahrer


Erdkröte und Molch auf ihrem gefährlichen Weg über die Straße. Foto: Dirk Rohrmann | Foto: Privat



Kreis. Summende Bienen, quakende Frösche und von oben das Zwitschern der Vögel – So klingt sommerliche Idylle an einem Weiher. Die Vorbereitungen für dieses Szenario werden im Tierreich bereits Ende Februar oder Anfang März getroffen. An den ersten sonnigen Tagen machen sich schon jetzt einige der Hauptakteure auf den Weg: Aus ihren Winterquartieren an Land zu ihren Laichlebensräumen im Wasser treten Frösche, Kröten und Molche ihre Wanderung an. Wie die Untere Naturschutzbehörde in einer Pressemitteilung erklärt, sollen zum Schutz der Tiere und der ehrenamtlichen Helfer kurzzeitig einige Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden.

Die Amphibien ziehen bei Temperaturen über fünf Grad und möglichst feuchter Witterung los. Die Erdkröte und der Grasfrosch begeben sich dabei jährlich an ihre Geburtsgewässer zurück. Hier erfolgen die Paarung, das Laichen, die Eientwicklung und die Metamorphose von der Kaulquappe zum fertigen Frosch. Erdkröten legen dabei Entfernungen von bis zu zweieinhalb Kilometern zurück, erklärt die Untere Naturschutzbehörde. Diese Standorttreue hat aber ihren Preis: Auf den Straßen, die diese Wanderwege der Amphibien durchqueren, finden viele von ihnen einen frühen Tod durch die Räder der Autos und anderer Fahrzeuge. Der größte Feind der Lurche ist das Auto. Die geringe Wandergeschwindigkeit der Amphibien - sie benötigen vier bis fünf Minuten zum Überqueren einer Straße - gefährdet die Bestände stark. Als wechselwarme Tiere verweilen die Amphibien gern zum Wärmen etwas länger auf dem Asphalt. Gullys und Entwässerungsschächte werden für die Tiere ebenfalls zu Todesfallen, so die Untere Naturschutzbehörde.

Ehrenamtliche Helfer


Als Hilfsmaßnahmen führen Krötenzäune die Lurche zu ebenerdig vergrabenen Eimern. Sie fallen hinein und werden anschließend von ehrenamtlichen Naturschützern über die Straße getragen. Zum Schutz der Tiere und der ehrenamtlichen Helfer werden kurzzeitig einige Straßen für den Autoverkehr gesperrt. Diese Maßnahmen bewahren auch die Autofahrerinnen und –fahrer vor gefährlichen Ausweichmanövern, die leicht zu Unfällen führen können.

Amphibien bevorzugen die Dämmerung beziehungsweise die ersten Nachtstunden für ihren Marsch. Daher werden die Sperrungen meist zwischen 19 Uhr abends und 6 Uhr morgens eingerichtet. Schilder weisen auf die Straßensperren und Geschwindigkeitsbegrenzungen hin.

An folgenden Straßenabschnitten sind Krötenzäune aufgebaut:


• B 82 am westlichen Ortsausgang von Beuchte
• L 629 zwischen Volzum und Lucklum
• L 635 zwischen Cremlingen und Hordorf
• K 141 Weddel Richtung Klein Schöppenstedt
• K 631 bei Cremlingen ab Kreisel Richtung Schandelah
• Wittmar, Asseweg zwischen Sportplatz und Assewirtschaft

Folgende Straßen werden während der Amphibienwanderzeit für maximal 20 Nächte gesperrt:


• K 54 Ortsausgang Oelber am weißen Wege Richtung Salzgitter-Lichtenberge
• K 156 zwischen Klein Veltheim und Schulenrode
• K 513 zwischen Remlingen und Groß Vahlberg
• K 148 nördlich von Gardessen
• L 629 Reitlingstal im Elm
• Cremlingen, zwischen Im Rübenkamp und Am Papendorn und Ehlerbergstraße
• K 631 zwischen Hordorf und Essehof
Die jeweiligen Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.

Auch auf den nachfolgend genannten Straßen finden Amphibienwanderungen statt:


• K 11 zwischen Sambleben und Eitzum
• K 52 zwischen Baddeckenstedt und Sillium
• K 56 zwischen Hohenassel und Luttrum
• K 83 Gielde im Bereich Altenrode
• K 513 Ortsausgang Schöppenstedt Richtung Groß Vahlberg
• Gemeindeverbindungsweg Schladen – Wehre
• K 9 in Eilum

Wer sich im Amphibienschutz engagieren möchte, kann sich bei Ulrich Rexhausen (Tel.: 05331/84-404) oder Carsten Schütte (Tel.: 05331/84-376) über nähere Einzelheiten informieren.


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