Kurz vor dem Zusammenschluss: Feier zum "Tag der offenen Kirchen"


Die Kirche in Cremlingen wurde blau angestrahlt. Fotos: privat
Die Kirche in Cremlingen wurde blau angestrahlt. Fotos: privat | Foto: privat

Wolfenbüttel. Am vergangenen Samstag feierten die Kirchen St. Michael Cremlingen und Klein Schöppenstedt zusammen einen "Tag der offenen Kirchen". Beide Kirchengemeinden aus einem Pfarrverband heraus wollen künftig zu einer Kirchengemeinde verschmelzen. Das gab der Kirchenvorstand Cremlingen in einer Pressemitteilung bekannt.


Im September diesen Jahres setzten die Kirchenvorstände von St. Michael Cremlingen und Klein Schöppenstedt ein länger geplantes Vorhaben in die Tat um. Es wurde in beiden Ortschaften ein gemeinsamer Gemeindebrief an alle Haushalte verteilt. Damit kommt zum Ausdruck, dass beide Kirchengemeinden aus einem Pfarrverband heraus künftig zu einer Kirchengemeinde verschmelzen werden. Ein willkommener Anlass für diesen Gemeindebrief war die Ankündigung des Tages der offenen Kirchen am 20. Oktober, einer Initiative der Propstei Königslutter.

Renovierung schon seit dem 16. Jahrhundert


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Für musikalische Begleitung war gesorgt. Foto:



An vergangenem Samstag war es soweit: nach tatkräftiger Vorbereitung ihrer Kirchenvorstände öffneten beide Kirchen von nachmittags bis abends ihre Türen für Besucher der eigenen Gemeinden und denen aus den Nachbarorten. Gleich hinter den Eingangstüren seien die Gäste mit einem reichhaltigen und liebevoll bereiteten Kuchenbuffet empfangen worden.

Um 14:30 Uhr wurde die St. Michael Kirche in Cremlingen geöffnet. Heimatpfleger Jörg Weber hatte auf Stellwänden Fotos, Zeichnungen und Texte zur Geschichte dieses Gotteshauses seit dem Mittelalter präsentiert. So konnte man anschaulich erfahren, dass der Innenraum der Kirche seit dem 16. Jahrhundert verschiedenen Renovierungsmaßnahmen und Umbauten unterworfen wurde.

Kirche, ganz in blau


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Auch die Kinder hatten mit der KiKi ihren Spaß. Foto:



Allmählich füllte sich die Kirche mit Kindern und ihren erwachsenen Begleitern. Um 15 Uhr stellte sich KiKi, die Kinderkirche vor. Kirchenvorstandsmitglied Caroline Reichel rief zusammen mit Uta Hirche, Annika Mey und Sabine Niebuhr im März 2018 dieses Angebot für Kinder zwischen vier und zehn Jahren ins Leben. Die Besucher an diesem Tag freuten sich, wie die Kinder durch aktives Mitmachen mit Hilfe kurzer Texte, Sketche und kleinen Spielszenen an biblische Themen herangeführt wurden. KiKi, diese Bereicherung der Kirchengemeinde findet immer am ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr statt, das nächste Mal am 3. November. Dieser besondere KiKi-Nachmittag endete für die Kinder mit der geführten Besteigung des Cremlinger Kirchturms. Welch ein Erlebnis, die Glocken der Kirche einmal von Nahem zu sehen! Natürlich wurde die Turmbesteigung auch den erwachsenen Gästen angeboten, ergänzt um Außenführungen von Jörg Weber.

Um 16:30 Uhr stellte sich der Kinderchor „Ohrwürmer“ unter Leitung der Grundschullehrerin Katja Danzfuß im Altarraum auf. Mit Begeisterung hätten die Kinder aus Cremlingen und seinen Nachbarorten bekannte Lieder wie „Rock my Soul“ vorgetragen. Erwachsene und Kinder klatschten fröhlich mit. Am Abend erwartete die Cremlinger ein weiterer Höhepunkt in der offenen Kirche. Beim Einbruch der Dunkelheit ließ Kirchenvorstandsmitglied Dirk Schulze zusammen mit seinem jungen Sohn Till den Kirchturm außen in magisch-blauem Licht erstrahlen. Auch der Altarraum der Kirche wurde innen in farbiges Licht getaucht. Es entstand eine einmalige warme Atmosphäre, in der das Posaunenquartett „BB-Tiefblech“ seine Premiere feierte. Wiederum Dirk Schulze bildet zusammen mit Doris Hussing, Joachim Wittwer und Michael Wulff dieses Quartett, das sich in der Städtischen Musikschule zusammenfand. Mit vier Zugposaunen wurden überwiegend ruhige Musikstücke vorgetragen, mit denen sich die Besucher in das Ende des Tages einstimmen ließen.

Auch die Kirche in Klein Schöppenstedt öffnete ihre Tür von 15 Uhr bis in den Abend. Eine musikalische Andacht um 16 Uhr war der Glockenweihe vor 40 Jahren gewidmet. Frau Rohlfs leitete den Singkreis, Pfarrer Stoischek hielt die Andacht. Die Kirchenglocken wurden erstmalig mit Hilfe der neuen Fernsteuerung geläutet. Nach der Andacht informierte die Kirchenvorstandsvorsitzende Julia Brandes die Besucher über die Glocken, ihre Herkunft und Geschichte seit 1978.

Die kleinste Orgel der Propstei erklingt


Der Tag sei in Klein Schöppenstedt mit einem besonderen Highlight ausgeklungen. Um 18:30 Uhr setzte sich Propsteikantor Matthias Wengler an die kleinste Orgel in der Propstei Königslutter und gab ein Orgelkonzert „Von Bach bis Bernstein“. Er spielte in der gut besetzten Kirche Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy und Leonard Bernstein, ergänzt um eigene Improvisationen über Publikumswünsche. Der Vortrag von Leonard Bernsteins Meditation No. 1 und „Corale Almighty Father“ aus „MASS“ war natürlich bewusst gewählt. Es war eine Einstimmung auf Wenglers Konzerte „Leonard Bernstein 100“ in der Woche vom 21. bis zum 27. Oktober in der Stattkirche Königslutter. Dankbar lauschte das Kirchenpublikum dem Orgelspiel dieses konzertanten Könners. Zu Beginn des Konzertes erläuterte Julia Brandes die vorangegangenen Renovierungsmaßnahmen der Orgel und ließ kurz die Kirchenglocken erklingen, da diese ja auch quasi „Kirchenmusik“ machen.

Beide Kirchengemeinden - zukünftig eine gemeinsame – freuten sich über die zahlreichen Besucher, die die Gelegenheit nutzten, kirchliches Leben einmal von neuen Seiten kennenzulernen.


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