Linke fordert Ende der „Zweiklassenmedizin“


Symbolbild: Pixabay
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Berlin/Wolfenbüttel. Der Bundestag hat in dieser Woche über das System der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen beraten. Anlass war ein Antrag der Fraktion Die Linke, in dem eine einheitliche, gesetzliche Krankenversicherung gefordert wird. Dies berichtet das Abgeordnetenbüro von Victor Perli in einer Pressemitteilung.


„Wir wollen ein Ende der Zweiklassenmedizin“, kommentiert Victor Perli, regionaler Bundestagsabgeordneter der Linken, den Antrag. „Ein gutes Gesundheitssystem braucht Solidarität. Das bedeutet, dass alle mit hohem Einkommen einzahlen und alle von einer starken gesetzlichen Krankenversicherung profitieren. Daher setzen wir uns für die Bürgerversicherung ein", so Perli weiter. Kritiker des Versicherungssystems in Deutschland führen einige Probleme im Gesundheitswesen auf die Trennung von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen zurück. Gesetzlich Versicherte hätten häufiger mit längeren Wartezeiten zu kämpfen und würden insbesondere bei Fachärzten schlechter Termine bekommen. Vereinzelt würden Praxen sie nicht mehr als Patienten aufnehmen, weil es für sie attraktiver sei, Privatversicherte zu behandeln.

In Deutschland sei der überwiegende Teil der Bevölkerung gesetzlich versichert. Aus Zahlen des Gesundheitsministeriums gehe hervor, dass im Jahr 2018 rund 72,8 Millionen Menschen gesetzlich versichert waren. Alle Privatversicherten sollen nach Vorstellung der Linksfraktion per Stichtag-Regelung in die gesetzliche Krankenkasse integriert werden. Die Finanzierung der Privatversicherung bringe persönliche Risiken für die Versicherten mit sich, beispielsweise bei einem plötzlichen Wegbrechen des Einkommens oder wenn im Alter der medizinische Bedarf steige. Victor Perli nannte die Privatversicherung „ein Glückspiel um die eigene Gesundheit, das sich als Versicherung ausgibt.“ Deshalb würden unter dem Strich alle Bürgerinnen und Bürger vom Modell der Bürgerversicherung profitieren.


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