Mit Kulturentwicklungskonzept den ländlichen Raum stärken

von Thorsten Raedlein


| Foto: Privat



Landkreis. Mit einem Kulturentwicklungskonzept will der Kreis von 2015 bis 2018 das bestehende öffentliche, freie und privatwirtschaftliche kulturelle Engagement sichten, bündeln und dort fördern, wo produktive Entwicklungspotenziale bestehen. Vom Verwaltungsrat des Bildungszentrums gab es am Dienstag schon einmal bei einer Enthaltung grünes Licht.

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Ruth Fischer. Foto:



Durch die Bündelung und durch gemeinsame (Teil-) Planungen bekomme die Kulturarbeit im Landkreis eine stärkere Präsenz und könne als Teil einer (inter-)kommunalen Regionalentwicklung zentral auf die Stabilisierung ländlicher Räume wirken. "Kultur ist Teilhabe, ein Standort- und Wirtschaftsfaktor: sie dient der Gestaltung des ‚Demographischer Wandels‘," unterstrich Ruth Fischer vom Bildungszentrum bei der Vorstellung des Konzepts. Gerade bei der Standortentwicklung spiele diese eine zentrale Rolle: Sie schaffe Identität, stärke das Image von Regionen, schaffe und sichere Arbeitsplätze. Ohne Kultur verlöre der Tourismus eine wichtige Dimension. Kulturelle Bildung fördere das Kreativitätspotential, die Persönlichkeitsbildung sowie die soziale Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen.

Gerade im ländlichen Raum hab Kultur ein anderes Gesicht, andere Funktionen und Erscheinungsformen als in den Metropolen. Sie sei der ‚soziale Kitt‘, der die Menschen in einer Kommune zusammenhalte, betonte Landrätin Christiana Steinbrügge. So fänden sich hier besonders breitenkulturelle Phänomene, die erhoben, gestützt und gebündelt werden sollten, um für die Bevölkerung und für die Gäste der Region sichtbarer zu werden. Das geplante Kulturförderungskonzept wolle Kultur nicht neu schaffen, sondern das Bestehende und Ruhende mit dem Neuen verbinden, das Geplante und das bereits Begonnene im Landkreis sichtbar machen, mit anderen Aktivitäten verknüpfen, um Mehrwerte zu schaffen für alle Menschen, die hier leben. So betrachtet diene (Breiten-)Kultur in der Kreisentwicklung als Garant für Lebensqualität, als Katalysator für Entwicklungsprozesse und als Impuls für Kreativpotential.

Koordiniert werden soll die progressive Entwicklung des Konzeptes von der Abteilung "Kultur und Medien" im Landkreis mit zwei Vollzeitstellen. Die Kosten schätzt Fischer auf etwas 110.000 Euro jährlich. Der Landkreis bemühe sich. Im Rahmen von Kulturförderungs- und Regionalentwicklungsprogrammen, Förder- und Drittmittel von rund 60.000 Euro jährlich einzuwerben.

Elke Großer (CDU) verglich die Konzepterstellung mit der Erstellung eines Baumkatasters. "Wir haben ja schon viele Angebote. Die müssen wir einmal auflisten, um zu sehen, wo Bedarf ist", sagt sie.

Christiane Wagner-Judith (B90/Grüne)  hinterfragte, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für so ein Konzept sei, da der Landkreis ja gerade auch sein Leitbild entwerfen wolle. Im der bisherigen Planungsvorlage vermisse ihre Fraktion eine klare Zielsetzung. Sabine Resch-Hoppstock entgegnete, dass gerade dadurch eine Vernetzung der Projekte möglich wäre.

Die Kulturentwicklungsplanung zum Nachlesen.


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