Schüler musizierten auf Instrumenten der Renaissance

von Julia Romanowski


| Foto: Privat



Wolfenbüttel/ Braunschweig. Schüler von sechs Schulen aus Wolfenbüttel und Braunschweig haben in der vergangenen Woche an dem Musizier-Workshop "Zeitmaschine – der wiedergefundenen Klang des Mittelalters" teilgenommen. Den äußeren Rahmen dafür bildet das Projekt "Renaissance an Elbe und Weser", das bis in den November hinein im östlichen Niedersachsen stattfindet.

Die Schülerinnen und Schüler, die sonst in den Bläserklassen oder Musik-Arbeitsgemeinschaften ihrer Schulen auf modernen Instrumenten spielen, übten dazu mehrere Tage lang in der Niedersächsischen Landesmusikakademie in Wolfenbüttel gemeinsam mit dem 2005 von Katharina Bäuml gegründeten Ensemble "Capella de la Torre". Dies ist das heute wichtigste deutsche Spezialensemble für Musik aus der Zeit der Renaissance, also etwa des 16. Jahrhunderts. Angeleitet durch die Instrumentenpaten Rike Weppler (Blockflöte), Fritz Kollmar (Posaune), Peter Schmucke und Werner Kasper (jeweils Rohrblattinstrumente) erlernten die Schülerinnen und Schüler etwa das Spielen auf einem Krummhorn, einer Renaissance-Posaune oder einem Dulzian.

Am Samstag (26. Juli) fand schließlich das "klingende Museum" statt: Im Städtischen Museum Braunschweig gestaltete die "Capella de la Torre" in der Besetzung Katharina Bäuml (Schalmei und musikalische Leitung), Ulrich Wedemeier (Laute), Hildegard Wippermann (Pommer und Dulzian), Regina Hahnke (Bassdulzian und Blockflöte) sowie Gerd Schnackenberg (Posaune) zusammen mit den Instrumentenpaten, allen Schülerinnen und Schülern sowie Frau Renate van de Voort (Organisation) das Große Abschlusskonzert.

Nach der Begrüßung durch Frau Dr. Hollberg ließen zunächst die Schülerinnen und Schüler in fünf Gruppen in beeindruckender Weise ihre neu erlernten Fertigkeiten auf historischen Blasinstrumenten hören. Nachdem im Zwischenteil "Capella de la Torre" und die Instrumentenpaten das Publikum mit italienischer und spanischer Renaisssancemusik verwöhnt hatten, kam es zu einem fulminanten Finale: Alle Mitwirkenden spielten zusammen insgesamt sechs weitere historische Musikstücke, darunter "Allein Gott in der Höh´ sei Ehr" von Michael Praetorius. Während die Schülerinnen und Schüler nun auf ihren modernen Instrumenten musizierten, ließen "Capella de la Torre" und die Instrumentenpaten dazu ihre historischen Instrumente erklingen. Das restlos begeisterte Publikum, darunter zahlreiche Eltern, honorierte das beeindruckende Ergebnis dieses Musik-Workshops mit lang anhaltendem Applaus. Die Sponsoren dieses Projekts (Stiftung Niedersachsen, Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Förderpreis Musikvermittlung und Musikland Niedersachsen) können sicher sein, dass ihr Geld gut angelegt ist.


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