Am 11.11. gibt’s Wolters-Prinzensud auf dem Kohlmarkt

von Andreas Molau




Am 11.11.2014 geht nicht nur die aktuelle Karnevalssession los. An dem Tag wird auch der Wolters-Prinzensud das erste Mal in diesem Jahr ausgeschenkt.


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Von links nach rechts Bernd Ratayczak, Sprecher Komitee Braunschweiger Karneval und Präsident Braunschweiger Karnevalgesellschaft v. 1872 e. V.), Karsten Heidrich (Präsident Karnevalgesellschaft der Rheinländer), Hanns-Bernd de Wall (Geschäftsführer hofbrauhaus Wolters), noch amtierender Prinz Nils I., Norbert Czok (Mit-Erfinder des Prinzensud), Peter Lehna (Geschäftsführer Hofbrauhaus Wolters).[/image]

Eigentlich sollte man meinen, dass wenigstens der Karneval eine weitgehend regelfreie Zeit ist. Das ist ein großer Irrtum. Die närrische Zeit ist gut durchorganisiert. Das rührt aus der Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts her. Vor knapp zweihundert Jahren war die Tradition etwas in Vergessenheit geraten. Die französischen Besatzungstruppen Napoleons hatten vielerorts den Straßenkarneval sogar verboten. Nach der Besatzungszeit wollte man, von Staatswegen sozusagen, das Brauchtum wieder beleben und gründete diverse Komitees mit ihren Festtagsordnungen. Schließlich wusste die Obrigkeit damals schon, dass es gesund ist, wenn man gelegentlich seinem Ärger Luft machen kann. Braunschweig ist alte Karnevalshochburg. Und auch hier nehmen es viele ganz genau. Zum 11.11., da dämmert’s, wird nicht nur dem mildtätigen Sankt Martin gedacht, der selbstlos seinen Mantel teilte. An dem Tag begehen die Narren den Beginn der Karnevalssession.

Wolters-Prinzensud wird vorgekostet

In Braunschweig wird sie mit dem Anstich des Prinzensuds auf dem Kohlmarkt eingeläutet. Eine in Deutschland einmalige Bierspezialität des Hofbrauhauses Wolters. So was Feines gibt es nicht mal in Köln oder Düsseldorf. Bevor den Narren eingeschenkt wird, Feiern macht durstig, wird er vorgekostet. Zum 32. Mal wurde der Wolters-Prinzensud deshalb am 4. November von »erfahrenen Vertretern der Braunschweiger Narrenzunft einer sehr kritischen und endgültigen Geschmacksprobe unterzogen«. So ließen die Brauer von der Wolfenbüttler Straße stolz verlauten. Stolz, denn die Prüfung sei ohne Wenn und Aber bestanden worden. Und so kann das Bier also am 11.11. vom frisch proklamierten Karnevalsprinzen zum Ausschank an sein närrisches Volk freigegeben werden.

Zum ersten Mal auch von Kulinarisch38

Der Wolters-Prinzensud ist von Anfang an eine Koproduktion von Braumeistern und Braunschweiger Karnevalisten gewesen. Vor 31 Jahren wurde er entwickelt und erstmalig eingemaischt. Erfahrene Karnevalisten erinnern sich noch an die Namen der Urväter Hans-Dieter Beck, Norbert Czok, Wolf Horenburg und Horst Melzer. Wolters-Prinzensud wird danach übrigens bis zum Aschermittwoch 2015 in Flaschen und Fässern auch an die Nicht-Narren verkauft. Wir werden jedenfalls – obwohl bei Kulinarisch38 zu 99 % Wolters auf den Tisch kommt – den Gerstentrunk endlich zum ersten Mal probieren. Bisher hat sich keine Gelegenheit ergeben. Beim aktuellen Fassanstich, schließlich geht die redaktionelle Arbeit vor, sind wir jedoch natürlich dabei ;)


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