Was ist Bürgerenergie? Wo kommt die Energie dann her? Wie kann man sich beteiligen? Diese Fragen beantwortete die Genossenschaft BürgerEnergie Harz eG beim öffentlichen Informationsabend der ILE-Region Nördliches Harzvorland am 3. März im Dorfgemeinschaftshaus in Schladen. Über den Abend berichten die Ausrichter in einer Pressemitteilung.
„Machen Sie mit, machen Sie es nach, seien Sie glücklich!“, rief Hausherr und Bürgermeister Andreas Memmert den Anwesenden am Ende der Veranstaltung zu. Das ließen sich die rund neunzig begeisterten Gäste aus Goslar, Liebenburg, Lutter und Salzgitter, aus Wolfenbüttel, Oderwald, Baddeckenstedt und Elm-Asse, und natürlich aus der Gemeinde Schladen-Werla selbst, nicht zweimal sagen. In Trauben umringten sie die Vertreter der Energiegenossenschaft. Manche wollten gleich Mitglied werden und Genossenschaftsanteile erwerben, andere hatten die Idee, eigene Solardachflächen für die Bürgerenergie einzubringen, oder interessierten sich für technische Details.
180 Ehrenamtliche versorgen 90 Haushalte mit Strom
Zuvor hatten Cornelia Grote-Bichoel, Manfred Grüne und Klaus Dieter Voss die aktuellen und künftigen Projekte der ersten und bislang einzigen Bürgerenergiegenossenschaft im Harz und Harzvorland vorgestellt. Langer Atem bis zur Gründung in 2018 und dann volle Fahrt mit bereits drei Fotovoltaikanlagen in 2019, konkrete Pläne für weitere Dach- und Freiflächen in diesem und den nächsten Jahren, und das alles ehrenamtlich organisiert und mit inzwischen 180 Mitgliedern – so lässt sich die Arbeit der Genossenschaft knapp zusammenfassen. Die bisherigen Anlagen der BürgerEnergie Harz eG erzeugen bereits Strom, mit dem sich etwa 90 Haushalte versorgen ließen. Sie tragen gegenüber dem herkömmlichen Strommix zur Einsparung von umgerechnet zirka 115 Tonnen des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids bei, wie die Vorstandsmitglieder erläuterten.
Für den Vorstand der BürgerEnergie Harz eG beantworten Cornelia Grote- Bichoel, Klaus Dieter Voss und Manfred Grüne Fragen zur Genossenschaft. Foto: Sweco GmbH / Regionalmanagement
Ein Beitrag zur Energiewende
Der Ansatz trifft offensichtlich einen Nerv, wie die Resonanz in Schladen zeigte. Liebenburgs Bürgermeister Alf Hesse erklärte, warum sich die Kommune von Anfang an genossenschaftlich beteiligte und auch Dachflächen zur Verfügung stellt: Es geht ihm um einen Beitrag zur Energie- wende, aus der Region und für die Region, und eine Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, sich vor Ort in sichtbaren Projekten zu engagieren. Dass das Genossenschaftsmodell sogar ökonomisch sinnvoll sein kann, schlussfolgerte so mancher Gast als persönliche Erkenntnis.
An den Stehtischen wurde bis in den späteren Abend hinein außerdem eifrig diskutiert, wie weitere nachahmenswerte Ideen und Handlungsmöglichkeiten ausgetauscht werden könnten, etwa durch eine Art „Energie-Stammtisch“. Sehr zufrieden zeigte sich Ratsmitglied Karl-Jürgen Heldt, der den Anstoß zu der Veranstaltung gegeben hatte. Auch seine Gemeinde Schladen-Werla ist seit kurzem Genossenschaftsmitglied.
Wie kann man Mitglied werden?
Die BürgerEnergie Harz eG hat bereits erfolgreich Energieprojekte in der Region umgesetzt und plant weitere. Sie wird getragen von einem umfangreichen Netzwerk aus Mitgliedern und Unterstützern. Ein Genossenschaftsanteil kostet 500 Euro. Nähere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Internetseite der Genossenschaft.
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