2,19 Milliarden mehr als gedacht - Abschluss des Landeshaushaltes vom Vorjahr liegt vor

Investiert werden soll das überschüssige Geld vor allem in Klimafreundliche Energien.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers unterrichtete am heutigen Dienstag die Landesregierung über den Abschluss des Landeshaushalts 2021. Das geht aus einer Pressemitteilung der niedersächsischen Landesregierung hervor.



Gegenüber der Prognose aus dem Herbst 2020 ist das Haushaltsjahr 2021 sehr viel günstiger verlaufen als vorhergesagt. Insbesondere die gute Einnahmeentwicklung im vergangenen Jahr habe dazu geführt, dass nicht nur die ursprünglich für notwendig gehaltene konjunkturelle Nettokreditaufnahme in Höhe von 1,1 Milliarden Euro nicht erforderlich war, sondern sogar 732 Millionen Euro der konjunkturellen Schulden aus 2020 wieder zurückgezahlt wurden.

Gespartes soll in Wasserstoff-Technologie gesteckt werden


Auch mussten entgegen der Planungen 700 Millionen Euro nicht aus dem Sondervermögen COVID-19 entnommen werden. Diese Summe könne nun zur Deckung anderer pandemiebedingter Belastungen der Zukunft eingesetzt werden. Die ursprünglich geplante Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in Höhe von 459,5 Millionen Euro war für den Haushaltsausgleich nicht mehr erforderlich. So gewinne das Land Spielräume für nachhaltige Zukunftsprojekte, heißt es in der Mitteilung. Mit dem heute auf den Weg gebrachten Gesetzentwurf schlägt die Landesregierung dem Parlament vor, die rund 460 Millionen Euro vor allem für die Mitfinanzierung von großen, grenzüberschreitenden Vorhaben im Bereich Wasserstofftechnologien und -systeme zu verwenden.


So könnten Bundesmittel in Höhe von gut einer Milliarde Euro für niedersächsische Industrieunternehmen gesichert werden. Ziel sei es, dass der Gesetzentwurf bereits im Juni-Plenum verabschiedet wird. Zu den dabei ins Auge gefassten Vorhaben zählt das Projekt "SALCOS" der Salzgitter AG. Die Projekte hätten große Bedeutung mit Blick auf Energiesicherheit und Klimawandel. Die Bundesregierung plane mit einer Kofinanzierung der Bundesländer große grenzüberschreitende Vorhaben im Bereich der Wasserstofftechnologien und -systeme. Der Bund soll dabei 70 Prozent übernehmen, die Bundesländer müssten eine Kofinanzierung in Höhe von 30 Prozent sicherstellen.

Investieren für das Klima


Symbolbild.
Symbolbild. Foto: Marvin König


Dazu Ministerpräsident Stephan Weil: "Niedersachsen steht für einen ambitionierten Klimaschutz. Dank des günstigen Haushaltsverlaufs haben wir jetzt die Möglichkeit, sehr konkret in den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft einzusteigen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise sind Maßnahmen zur Verbesserung der Energiesicherheit von besonderer Bedeutung. Dafür bitten wir den Landtag um Unterstützung." Finanzminister Reinhold Hilbers fügte hinzu: "Wir können die Schuldenuhr um 1,8 Milliarden Euro zurückdrehen, mobilisieren sehr kurzfristig 460 Millionen Euro insbesondere für den Aufbau einer starken Wasserstoffwirtschaft und gewinnen Spielraum im Hinblick auf den nach wie vor schwer einschätzbaren Verlauf der Pandemie".


Zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Haushaltsplans im Dezember 2020 habe es noch eine große Unsicherheit und verhaltene Erwartungen an die Wirtschafts- und Steuerentwicklung gegeben. Die Steuereinnahmen hätten sich dann jedoch weitaus besser entwickelt als bei Haushaltsaufstellung befürchtet, weshalb das Land 2,19 Milliarden Euro mehr an Steuern eingenommen hat, als erwartet und deshalb auch weniger Schulden machen musste, als angenommen. Die Einnahmen und Ausgaben des Landes beliefen sich auf 38,3 Milliarden Euro.


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