400 Reinigungskräfte im Landkreis sollen Online-Check machen


Um zu erfahren, was die Arbeitgeber ihren Beschäftigten zumuten, hat die Gewerkschaft jetzt eine Online-Umfrage für Reinigungskräfte gestartet. Foto: IG BAU
Um zu erfahren, was die Arbeitgeber ihren Beschäftigten zumuten, hat die Gewerkschaft jetzt eine Online-Umfrage für Reinigungskräfte gestartet. Foto: IG BAU | Foto: IG BAU

Wolfenbüttel. Das Votum von Reinigungskräften aus dem Landkreis Wolfenbüttel ist gefragt: Die 400 Gebäudereinigerinnen und Glasreiniger sollen bei einer bundesweiten Online-Umfrage mitmachen. Ziel sei es, das Ausmaß von Lohndrückerei und Urlaubskürzung zu ermitteln. Das berichtet die IG BAU Braunschweig-Goslar in einer Pressemitteilung.


„In der Branche geht es nämlich gerade hoch her: Viele Reinigungskräfte werden regelrecht dazu gedrängt, geänderte Arbeitsverträge zu unterschreiben“, sagt Karl-Heinz Ehrenberg von der IG BAU Braunschweig-Goslar. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft hat die Umfrage gestartet, um „schwarze Schafe unter den Arbeitgebern gezielt zu orten“. Davon gebe es nämlich Tag für Tag mehr: Seit der Kündigung des Rahmentarifvertrages für das Gebäudereiniger-Handwerk durch die Arbeitgeber scheuten viele Unternehmen nicht davor zurück, ihren Beschäftigten die Arbeitsbedingungen neu zu diktieren.

„Die Reinigungskräfte bekommen deutlich weniger Lohn – schon dadurch, dass ihnen die Zuschläge bei Überstunden oder für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen teilweise komplett gestrichen werden. Und sie werden mit einem Minimum an Urlaubstagen abgespeist“, sagt der Vorsitzende des IG BAU-Bezirks Braunschweig-Goslar. Die Frage, die Karl-Heinz Ehrenberg dabei auf den Nägeln brennt: „Wie schlimm ist die Situation im Kreis Wolfenbüttel?“ Er appelliert daher an die Reinigungskräfte, beim Online-Check zur Arbeit in der Gebäudereinigung mitzumachen: www.sauberkeit-braucht-zeit.de/umfrage.

„Sauberkeit hat ihren Preis“


Gleichzeitig warnt die IG BAU heimische Reinigungskräfte davor, sich auf Änderungen im Arbeitsvertrag einzulassen. „Denn wer im Juli schon in der Branche gearbeitet hat, für den gelten die alten Bedingungen genau so auch weiter – von Zuschlägen für Überstunden und bei schwerer Arbeit bis zum Urlaub“, klärt Ehrenberg auf. Der von den Arbeitgebern gekündigte Rahmentarifvertrag sei nämlich allgemeinverbindlich gewesen und wirke deshalb nach. Zudem setze die IG BAU alles daran, bei der nächsten Tarifverhandlungsrunde am 30. September den Arbeitgebern noch einmal deutlich zu machen, dass Sauberkeit ihren Preis habe. „Und dass man Tricksereien mit Arbeitsverträgen nicht macht – schon gar nicht bei Menschen, die ohnehin hart für ihr Geld arbeiten müssen“, so der IG BAU-Bezirksvorsitzende.


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