600 Jahre Martino-Katharineum: Die mit Leben gefüllte Tradition

von Sina Rühland




Braunschweig. Die Stadt Braunschweig feierte am Dienstagabend das 600. Gründungsjubiläum des Gymnasiums Martino-Katharineum. Zu dem Festakt mit anschließendem Empfang luden Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Schulleiter Manfred Wildhage 400 geladene Gäste ein. Darunter war auch der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil.

Etwa zur Halbzeit des festlichen Programms riefen die Moderatoren Clara Schomäcker und Kofi Acheampong einige Schüler des Gymnasiums auf die Bühne; sie berichteten über "ihr MK", über die Gegebenheiten, die ihnen an ihrer Schule gefielen, über die Dinge, an die sie sich wohl noch in einigen Jahrzehnten gerne zurückerinnern werden. Sportangebote, Musikkurse, das Miteinander, den internen Zusammenhalt – und Klassenfahrten.



Dass das Gymnasium einen festen und anerkannten Platz unter den Bildungseinrichtungen in Braunschweig hätte, sagte Schulleiter Manfred Wildhage. "Es ist nun die Zeit innezuhalten und sich zu seinen Wurzeln zu bekennen. Wir blicken auf 600 Jahre Schulgeschichte zurück. Auch die Schüler sind fasziniert von der Vergangenheit, in der es noch Boxen als Schulfach gab und das erste Mädchen 1930 an die Schule kam. Wer die Zukunft plant, der muss wissen, wo er herkommt. Tradition ist aber auch immer mit Aufbruch und Wandel verbunden." Mit Themen, wie dem Ausbau von Inklusion und Ganztag hätte man noch große Projekte vor sich, sagte Wildhage. "Wir wollen uns an die Vergangenheit erinnern, nicht in die Zukunft träumen. Wir wollen das Wir-Gefühl stärken. Wir machen Schule."

Bildung ist der Schlüssel




Neben dem Schulleiter richtete auch ein ehemaliger Schüler des Martino-Katharineums seine Grußworte an die Gäste – Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth. "600 Jahre MK – was für stolzes ein Jubiläum. Ich erinnere mich an die Zeit, da ich gespannt auf meinen Klassenlehrer wartete. Herein kam ein alter Mann im braunen Anzug. Ich erinnere mich an die Abiturprüfungen, an die Abi-Entlassungsfeier, zu der ich, zur Schande meiner Eltern, in Lederjacke und mit langen Haaren erschien." Das MK gehöre zu den traditionsreichsten Schulen im Deutschen Sprachraum, so Markurth. Er sprach über die Relevanz von Bildung, über den Geist einer Schule. "Bildung ist der Schlüssel für Lebenschancen – Bildung macht stärker."

Lernen, die eigene Meinung zu finden




Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil gratulierte ebenfalls zur 600-Jahr-Feier: "Eine der ältesten Schulen feiert hier heute – das ist eine stolze Leistung. Unzählige Lehrer haben in dieser Zeit dafür gesorgt, dass Eltern ihre Kinder der Schule anvertrauen. Wenn man 600 Jahre alt wird, dann hat man bereits unglaubliche Veränderungen mitgemacht." Stephan Weil wies nicht nur auf Veränderungen und Herausforderungen für die Lehrerschaft hin, er erinnerte auch an die Herausforderungen, die Schülern oblägen. "Es geht nicht nur darum den Schülern ein umfassendes Wissen zu vermitteln, zu den Zielen gehört auch die Schüler zu befähigen, eine eigenständige Meinungsfindung zu entwickeln." Man erlebe derzeit eine Alltagsrevolution, so Weil. Schüler müssten heute mit einer Flut aus Informationen sowie mit Medien und dem Internet zurechtkommen.

Im weiteren Verlauf sprachen die Elternvertreterin Andrea Hoferichter sowie die Festredner Dr. Maike Albath und Dr. Moritz Helmstaedter. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die MK-Bigband sowie der MKantat-Chor.




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