7,6 Prozent mehr: Inflation in Niedersachsen gestiegen

Manche Öle wurden fast 100 Prozent teurer.

Das Einkaufen im Supermarkt bereitet mehr und mehr Bauchschmerzen. Symbolbild.
Das Einkaufen im Supermarkt bereitet mehr und mehr Bauchschmerzen. Symbolbild. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Juli um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im Juni 2022 lag die Inflationsrate auch bei 7,6 Prozent.



Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Juli um 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 11,8 im Juni. Spürbar teurer wurden für die Verbraucher unter anderem Speisefette und Speiseöle (+46,7 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +98,4, Butter +50,4), Molkereiprodukte und Eier (+24,1) sowie Fleisch und Fleischwaren (+16,6). Bei Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe lagen die Preise im Juli mit 10,6 Prozent deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 45,4 Prozent (darunter leichtes Heizöl: +104,5; Erdgas: +66,4). Die Preise für Strom stiegen im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,5 Prozent. Durch die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli konnten die Steigerungen bei den Strompreisen abgemildert werden.

Sprit weiterhin teurer


Preisanstiege gab es im Juli im Vergleich zum Juli 2021 auch in der Abteilung "Verkehr" (+6,3). Die Verbraucher mussten im Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+24,6; darunter Superbenzin: +17,9; Dieselkraftstoff: +41,9). Die tatsächlichen Auswirkungen der gesenkten Energiesteuer auf Kraftstoffe seien aber nicht direkt ermittelbar. Insgesamt hat sich die Teuerung durch die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung abgeschwächt. Im Juni 2022 lag die Preissteigerung in dieser Abteilung noch bei 17 Prozent im Vergleich zum Juni 2021. Aufgrund des Neun-Euro-Tickets gingen die Preise im Bereich "Personen- und Güterbeförderung" im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,5 Prozent zurück.

Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Juli im Vergleich zum Juli 2021 um 37,8 Prozent. Die Inflationsrate im Juli 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 4,1 Prozent gelegen. Die aktuelle Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Zudem tragen die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe zur gesamten Entwicklung der Verbraucherpreise bei. Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Juli 2022 im Vergleich zum Vormonat um einen Prozent.


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