Abstiegskrimi als Hochrisikospiel: Eintracht empfängt Rostock

Die Polizei geht von einem erhöhten Gefährdungspotenzial aus.

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Auch beim letzten Rostocker Gastspiel ging es heiß her.
Auch beim letzten Rostocker Gastspiel ging es heiß her. | Foto: privat

Braunschweig. Am heutigen Freitagabend, 18:30 Uhr, empfängt Eintracht Braunschweig Hansa Rostock zum Abstiegskrimi der zweiten Fußball-Bundesliga. Neben der sportlichen Brisanz - Drittletzter gegen den Vorletzten - dürfte auch unter den Fans eine aufgeheizte Stimmung herrschen. Wir fragten bei der Polizei nach, auf was man sich vorbereitet.



Den Anhängern von Hansa Rostock eilt der Ruf voraus, einen gehörigen Anteil an Problem-Fans in ihren Reihen zu haben. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Ausschreitungen. Erst am vergangenen Wochenende hatte ein Rostocker bei der Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern den Block verlassen und versucht, Spieler des Gegners anzugreifen. In einer Pressemitteilung der Polizei Rostock heißt es, dass in der 76. Spielminute nach dem 0:3 ein Fan des F.C. Hansa Rostock von der drei Meter hohen Ost-Tribüne in den Stadioninnenraum gesprungen war. Er habe versucht, die Spieler des 1. FC Kaiserslautern zu erreichen. Der Mann wurde durch Ordner aufgehalten. Es wurde Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs und versuchter Körperverletzung gefertigt.

Beide haben viel zu verlieren


Sollte Rostock heute auch in Braunschweig verlieren, würde der Rückstand auf die Löwen bereits fünf Punkte betragen, der Abstieg in die Drittklassigkeit immer näher rücken. Doch sollte Rostock gewinnen, würde man an der Eintracht vorbei ziehen und die Blau-Gelben würden sich auf einem direkten Abstiegsplatz wiederfinden. Dementsprechend könnten auf beiden Seiten die Nerven blank liegen.


Auch in Braunschweig hatte es zuletzt Zwischenfälle im eigenen Stadion gegeben. So musste die Polizei in der Nordkurve eingreifen, weil nicht räumlich getrennte Fans von Hertha BSC mit Eintracht-Fans aneinander geraten waren. In diesem Punkt hat die Eintracht reagiert. Block 17 in der Nordkurve bleibt als Pufferzone komplett frei. Zudem ist außerhalb des Gästebereichs in fast allen Blöcken (5 bis einschließlich 17) das Tragen von Fankleidung von Hansa Rostock verboten. Der Gästebereich (gut 2.000 Plätze) ist wie das ganze Stadion komplett ausverkauft.

Erhöhtes Gefährdungspotenzial


Bei der Polizei geht man von einem Hochrisikospiel aus. Wie Polizeisprecher Lars Dehnert erklärt, bewerte man vor jedem Spiel die Situation. Auch seitens des DFB werde eine Einschätzung ausgegeben. In diesem Fall gehe man von einem erhöhten Gefährdungspotenzial aus. Man habe den Einsatz der Polizeikräfte entsprechend angepasst. Details könne man natürlich nicht nennen. "Wir haben uns gut auf die möglichen Szenarien eingestellt", versichert Dehnert.


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