Abtauchen zum Aufräumen am Hungerkampsee


„Abtauchen zum Aufräumen“. Foto: NABU/Stefan Sauer
„Abtauchen zum Aufräumen“. Foto: NABU/Stefan Sauer

Wendeburg. Das neue NABU-Mitmach-Projekt „Abtauchen zum Aufräumen“ kommt in den Landkreis Peine: Dieses praktische Naturschutzvorhaben widmet sich der Müll-Situation in Niedersachsens Binnengewässern und möchte dort unter dem Motto „Abtauchen zum Aufräumen“ klare Verhältnisse schaffen. Das berichtet der NABU Südost-Niedersachsen.


In dem bis Februar 2019 laufenden Projekt werden Aktive aus NABU-Gruppen und des Tauchsport-Landesverbandes TLN gemeinsam „abtauchen um aufzuräumen“. Müll auf und unterhalb der Wasseroberfläche sowie auf dem Grund von Gewässern stellt eine große Gefahr für alle Lebewesen dar. Der Müll beeinträchtigt aquatische Ökosysteme und verrottet oft erst nach Jahren, Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten, wobei auch dieser Verrottungsprozess zumeist mit großen Umweltbelastungen verbunden ist.

Nun soll es am Hungerkampsee losgehen: Am Samstag, 21. April, soll ab 10 Uhr der See gereinigt werden. TLN-Taucher werden aus dem See den Müll an die Oberfläche holen; die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, sich an der Aktion praktisch zu beteiligen: Treffpunkt ist auf dem Parkplatz gegenüber dem Kieswerk (Zufahrt über Kiesgrubenweg von der Wendeburger Straße / L 321). Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Peine wird den Müll abfahren. NABU und TLN hoffen auf viele helfende Hände!

80 Prozent der Einträge erfolgen global betrachtet durch Zuflüsse von Land. Die restlichen 20 Prozent erfolgen direkt auf dem Meer – durch die Schifffahrt, die Fischerei, insbesondere durch verloren gegangene Ausrüstung sowie durch die Offshore-Industrie.„Die Verschmutzung der Meere ist in den Medien ein vielbeachtetes Thema. Weniger bekannt, gleichwohl ähnlich drängend, ist die Situation in den heimischen Seen. Oftmals sind es Sporttaucher, die bei der Ausübung ihres Natursports unter Wasser Flaschen, Kanister, Gartenstühle und andere Gegenstände aus der Oberwelt finden. Ehrenamtlich Aktive aus NABU-Gruppen kennen dieses Problem ebenfalls in den von ihnen betreuten Gebieten. Diese Synergien lassen sich in diesem Projekt nutzen. Und dies soll hier bei uns konkrete Umsetzung finden!“, freut sich Uwe Schmidt vom NABU Peine und ruft zugleich auf: „Wer mitmachen möchte, vom Ufer aus den Müll sortieren und in Container und Säcke füllen zu helfen, ist höchst willkommen!“ Arbeitskleidung und –Handschuhe sollten mitgebracht werden, so Schmidt.

Hintergrund


Das neue NABU-Mitmach-Projekt „Abtauchen zum Aufräumen“, welches von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert wird, bietet allen NABU-Gruppen die Möglichkeit, gemeinsam mit den Ortsgruppen des Tauchsport-Landesverbandes, Aktionen zur Müllbeseitigung an Gewässern durchzuführen. Auf diese Weise kommen Experten von Land und zu Wasser zusammen und können sich gemeinsam der Herausforderung der Müllbeseitigung stellen.

Umweltbildung wird in diesem Projekt ebenfalls eine große Rolle einnehmen. Die Problematik des Mülls in Gewässern wird auch nicht-tauchenden Interessierten durch Schulungen vermittelt. Besonders Kinder und Jugendliche können an organisierten Müllsafaris in Ufernähe teilnehmen und somit ihr Wissen spielerisch erweitern. Schulungen vor Ort vermitteln Basiswissen zum richtigen Verhalten bei der Müllbergung, dem Erkennen potentiell gefährlicher Stoffe für Mensch und Umwelt und zum Selbstschutz.

Eine langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den an den Seereinigungsaktionen Beteiligten wird angestrebt, um die Gewässer in Niedersachsen zukünftig müllfrei zu halten.Von Lingen im Westen Niedersachsens bis zum Salzgittersee im Osten, von Göttingen im Süden bis Cuxhaven im Norden können Aktionen unter fachkundiger Leitung des NABU-Projektleiters Wolfgang Schuster durchgeführt werden.


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