Salzgitter / Peine / Wolfenbüttel. Seit dem 23. März gilt in Niedersachsen das sogenannte "Kontaktverbot" mit dem Ziel, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. (regionalHeute.de berichtete) Nach Auskunft von Polizeisprecher Matthias Pintak verhielten sich die Bewohner der Region jedoch fast überwiegend kooperativ, wenn es um das Einhalten der neuen Infektionsschutzregeln gehe. Es gebe aber auch Ausnahmen.
Die Bevölkerung zeige Pintak zufolge größtenteils Verständnis für die Maßnahmen der Polizei. Doch am Wochenende sollen die Temperaturen steigen und mit ihnen rechne die Polizei auch mit einem erhöhten Besucheraufkommen in den lokalen Naherholungsgebieten wie dem Salzgittersee, dem Eixer See, dem Seeliger Park, und Weiteren.
Matthias Pintak, Pressesprecher der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel. Foto: Anke Donner
"Wir appellieren hier nochmals an die Vernunft der Mitbürgerinnen und Mitbürger, Rücksicht auf andere zu nehmen und ihr Sozialverhalten entsprechend anzupassen. Wir bitten die Bevölkerung, sich nur in kleinen Gruppen mit maximal zwei Personen sich zusammenzufinden und zu anderen einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Wir bitten, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen."
Nach dem Ansprechen von Personengruppen reagieren diese fast überwiegend kooperativ. Hierfür bedankt sich die Polizei."
Pintak kündigt an, dass man weiterhin konsequent Kontrollen durchführen werde: "Es wurden bereits Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitsanzeigen angefertigt." Eine genaue Zahl könne man nicht nennen, es laufen jedoch Verfahren "im mittleren zweistelligen Bereich" wegen Verstößen gegen die Allgemeinverordnung.
Geschmacklosigkeiten und Kuriositäten
Bisweilen zeigten sich Mitbürgerinnen und Mitbürger offenbar auch schon recht wehrhaft, wenn es auf um das Bestehen auf die verordneten Hygienemaßnahmen ging. Pintak berichtet: "Polizeiliche Einsätze in unserem Bereich haben bereits gezeigt, dass Personen auf Grund der Corona-Pandemie in Einkaufsmärkten in Streit geraten sind. Es ging hier vornehmlich um hygienische Verhaltensweisen von Kunden in einem SB-Bereich." Auch hätten sich bereits Menschen zu einem Fußballspiel zusammengefunden. Der Gipfel bisher sei jedoch ein Vorfall in Wolfenbüttel gewesen: "kam es zu einem „absichtlichen“ Anhusten von Personen und dem Ausspruch des Wortes „Corona“."
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Wie geht die Polizei vor?
"Im konkreten Einzelfall werden Personengruppen von den Polizeivollzugsbeamten angesprochen und auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. Die Polizei prüft, ob das Einleiten einer Ordnungswidrigkeitenanzeige erforderlich wird", erklärt der Pressesprecher. Positiv hervorzuheben sei: "Bis dato kam es zu keinen Widerstandshandlungen bei der Überprüfung von Personengruppen anlässlich der Überwachung der Allgemeinverfügungen." Grundsätzlich reichten mündliche Ermahnungen aus, reichen diese nicht aus, beispielsweise wenn sich das Gegenüber unkooperativ bei der Einsicht seines Fehlverhaltens zeige, wägen die Beamten im Einzelfall ab, ob eine Anzeige gefertigt wird.
Wie schützen sich die Beamten?
Auch für Polizistinnen und Polizisten sei es wichtig, dass andere zu ihnen einen Abstand von mindestens 1,5 Metern einhielten. Pintak zufolge scheint dies jedoch nicht allen klar zu sein: "Wiederholt ist den eingesetzten Beamten bereits aufgefallen, dass dieser Mindestabstand unterschritten wurde." Für den Einsatz selbst sei man in den Streifenwagen inzwischen mit Schutzmasken und Desinfektionsmittel ausgestattet.
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