[image=5e1764ce785549ede64cd03a]Mitarbeiterinnen und Kinder der Kindertagesstätte (Kita) „Zwergenhaus“ freuen sich über das Zertifikat „Mathe-Brücke“, das der Einrichtung heute von Peter Martens, vom gleichnamigen Institut, persönlich verliehen wurde.
Nur zwei Kitas im Landkreis Wolfenbüttel bieten die "Mathe-Brücke" an, die städtische Kindertagesstätte Leinde und die AWO-Kita in Adersheim. Vor sieben Jahren ging es in Leinde los, vor zwei Jahren beginnend zieht Adersheim nun nach.
Andrea Dremmler, Leiterin der Kita, geht mit den 25 Kindern regelmäßig in das Adersheimer Gemeindehaus um mit Hilfe von Holzklötzen unterschiedlicher Größe gemeinsam Mathematik zu erfahren. "Dort haben wir mehr Platz und den brauchen wir zum rechnen."
Rechnen mit Kleinkindern? Das Konzept ist einfach: Spielerisch lernen, nicht schulen in der Kindertagesstätte. Die Rückmeldung aus der Grundschule Adersheim ist durchweg positiv, die Zwergenhaus-Kinder verstehen Mathematik komplexer. "Mathe ist mehr als rechnen", meint der Frühbildungsforscher Peter Martens. Er forscht zu der Frage, wie Kinder spielerisch an Mathematik herangeführt und Rechenschwäche vorgebeugt werden kann. Dabei geht das Institut davon aus, dass Kinder Freude am Ordnen und Messen, am Vergleichen von Mengen, Größen und Gegenständen haben. Kinder fügen hinzu, nehmen weg, teilen auf. Kinder, die sich noch vor dem Besuch der Grundschule spielerisch den Zahlenbereich bis 10 erobern, finden sich sehr schnell auch in dem Bereich bis 1000 zurecht.
[image=5e1764ce785549ede64cd03b]Eine wichtige Rolle spielen im Konzept von Peter Martens Holzbausteine, die in großen Mengen vorhanden sein sollten und Mathematik erfahrbar machen. Mit diesen Rechensteinen lernen sie wie nebenbei abstrakte Begriffe wie links, rechts, vorne und hinten kennen. Die Rechensteine konnten im vergangenen Jahr dank einer Spende der Wolfenbütteler Heimatstiftung angeschafft werden. Andrea Dremmler, Leiterin der AWO Kita Zwergenhaus, ist seit dem Besuch einer Fortbildung bei Peter Martens begeistert von dessen Konzept. Durch den Besuch weiterer Fortbildungen und die Erfüllung der „Mathe-Brücke“-Kriterien konnte Andrea Dremmler nun das Zertifikat für die Kita „Zwergenhaus“ bekommen.
Voraussetzung für die Verleihung des „Gütesiegels“ Mathe-Brücke ist:
- Das Mathevorschulprogramm muss ein Jahr eigenständig erfolgreich durchgeführt worden sein.
- Das Programm wird nach festgelegten Richtlinien durchgeführt.
- Die Förderung wird auch im Kindergartenalltag individuell fortgeführt.
- In der Kita wird eine Dokumentationsmappe zum Projekt geführt.
- Beobachtungsbögen mit Diagnoseraster zu jedem Kind werden gepflegt.
- Im Kindergarten sind zwei kompetente Erzieherinnen für Eltern ansprechbar.
- Das Zertifikat muss alle zwei Jahre aktualisiert werden.
Für den AWO Kreisverband Wolfenbüttel, Träger der Kita „Zwergenhaus“, berichtet Nicola Pöckler, dass die Kita „Zwergenhaus“ schon immer darum bemüht sei, die Kinder gut auf die Schule vorzubereiten und mit der Grundschule zu kooperieren. Die Möglichkeit der frühen Diagnostik und Prävention von Rechenschwäche vervollständigte diesen Schwerpunkt. Natürlich profitierten davon auch die kleineren Kinder, die früh und altersangemessen an mathematische Inhalte herangeführt würden. "Diese Zertifizierung ist für uns als Träger sehr wichtig." Viele Eltern begrüßen, diese mathematische Schulvorbereitung im Kindergartenalter.
Das Bild zeigt die Zwergenhaus-Kinder mit (v.l.) Erzieherin Karin Mühlenkamp, Nicola Pöckler, der stellvertretenden Geschäftsführerin der AWO Kreisverbände Salzgitter und Wolfenbüttel, Kita-Leiterin Andrea Dremmler und Peter Martens, der die Zertifizierung überreicht. Foto: Marc Angerstein/ WolfenbüttelHeute.de
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