Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Das ist für Patienten neu

Mit einer Reform sollen unter anderem die Patienten gezielter versorgt werden können.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Region. Wer am Abend oder am Wochenende krank wird, steht bei den meisten Arztpraxen vor verschlossenen Türen und kann sich unter der Telefonnummer 116117 an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Dort gibt es seit Monatsbeginn eine Neuerung, um die niedergelassene Ärzteschaft zu entlasten und die Patienten gezielter und effizienter als bisher zu versorgen, wie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) auf ihrer Website schreibt. regionalHeute.de gibt einen Überblick, was Patienten nun erwartet.



Patienten, die den ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen, werden zuerst einer strukturierten medizinischen Ersteinschätzung (SmED) unterzogen – dies war auch bislang der Fall. So kann eingeschätzt werden, wie dringend das Anliegen ist und wer am besten für die Versorgung des Patienten geeignet ist. Neu ist, dass Patienten, deren Anliegen dringend ist und die nicht an eine Praxis verwiesen werden können, nun obligatorisch telemedizinisch, also beispielsweise per Videoanruf, von einem Arzt begutachtet werden. Dies soll laut KVN innerhalb von 30 Minuten nach dem Anruf geschehen. Diese Teleärzte können dann auch ein Rezept oder eine Krankschreibung ausstellen.

Hintergrund


Kassenärzte aus Niedersachsen übernehmen zu den Bereitschaftsdienstzeiten die Beratung. So soll jeder Patient einen Erstkontakt zu einem Arzt erhalten können und Mehrfachanrufe bei der 116117 und insbesondere das Ausweichen auf die 112 verhindert werden. Der Arzt kann dann an den an den medizinischen Fahrdienst übergeben, sofern ein Hausbesuch durch diesen notwendig ist. Das qualifizierte Personal für den Fahrdienst stellt die Johanniter-​Unfall-Hilfe e. V. zur Verfügung.