Berlin. Die AfD hat sich für die Verwendung von Aufnahmen, die mithilfe sogenannter künstlicher Intelligenz erstellt wurden, gerechtfertigt. Diese Aufnahmen sehen echten Fotos oft täuschend ähnlich, werden aber binnen Minuten von Bildgeneratoren erstellt.
Derlei Bilder dienten der "Illustration politischer Meinung", sagte Norbert Kleinwächter, stellvertretender Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Samstagsausgabe). Dabei sei es durchaus gewollt, dass "Stereotype bedient werden". Kleinwächter hatte in den vergangenen Wochen verschiedene Bilder veröffentlicht, die er mithilfe des Bildgenerators "Midjourney" erstellt hat, darunter etwa die Darstellung eines Klimaaktivisten, der mit entblößter Brust, wildem Bart und wehendem Haar auf der Straße sitzend brüllt, während im Hintergrund Passanten fliehen. "Es ist eine prototypische Darstellung dessen, was man sich in den Reihen der AfD als Klimaaktivisten vorstellt", so Kleinwächter.
Das Bild sei jedoch als "Karikatur erkennbar". Der Parlametarier hatte die Darstellung zusammen mit der Aussage "Klima-Wahnsinnige nehmen Tote in Kauf" auf Instagram veröffentlicht. Außerdem veröffentlichte Kleinwächter KI-generierte Bilder von wutentbrannten Migranten, die er eigenen Angaben zufolge unter Eingabe des Stichwortes "arab migrants in Berlin" erstellt hat. Er sei "sehr, sehr dankbar" für die neue Technologie.
Auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Roger Beckamp bestätigte der FAZ, dass auf seinem Instagram-Kanal mehrere KI-erzeugte Bilder veröffentlicht wurden, etwa zum Frauentag die Aufnahme einer Frau mit verschwollenem Gesicht und geballter Faust, die ein Schild mit der Aufschrift "Menstruieren aufs Vaterland" hält. Er sagte, ein Mitarbeiter von ihm erstelle diese Bilder mithilfe von "Midjourney", auch, weil es sehr kostengünstig sei. Ein Sprecher der AfD teilte der FAZ auf Anfrage mit, man habe keine Informationen dazu, wie viele künstlich erzeugte Fotos auf den Social-Media-Kanälen der Partei selbst ausgespielt worden seien. "Wir nutzen freie Bilddatenbanken, wir überprüfen nicht, ob KI-Bilder darin enthalten sind."
Es handele sich zudem "ausschließlich um Symbolbilder".
mehr News aus der Region