Goslar. Rund 15.000 Bäume stehen im Goslarer Stadtgebiet – Stadtforst und Baumbestandflächen wie Köppelsbleek nicht eingerechnet. Um sie möglichst lange gesund zu halten und zu bewahren, bedarf es regelmäßiger Pflege. Altbäume mit besonderen ökologischen, kleinklimatischen und gestalterischen Funktionen werden durch aufwendige Maßnahmen durch die Stadt Goslar erhalten.
Ein Beispiel dafür ist die 30 Meter hohe Kastanie im Brunnengarten – mit lateinischem Namen Aesculus hippocastanum. Der 100 Jahre alte Baum hat im Brunnengarten große ortsbild- sowie grundstücksprägende und gestalterische Bedeutung. Er gibt neben weiteren alten Kastanien diesem malerischen Plätzchen das besondere Flair.
Im Juni hatte allerdings ein Sturm der Kastanie zugesetzt. Ein Hauptstämmling war aus der Krone gebrochen. Um die Verkehrssicherheit dieses Baumriesen wieder zu gewährleisten, rückte eine spezialisierte Baumpflegefirma an. Die Arbeiter kletterten in die Krone und führten eine fachgerechte Kronenreduzierung um etwa 1,50 Meter bis 2 Meter durch; in Teilbereichen etwas mehr. Das entspricht ca. 10 bis 15 Prozent. Die Schnittmaßnahme wurde dabei so ausgeführt, dass der natürliche Habitus des Baumes nicht maßgeblich verändert wurde. Ergänzend wurden Kronensicherungssysteme verbaut, um langfristig Bruchsicherheit herzustellen. Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Hohltaue aus Kunststoff und Kunststoffgurte. Sie werden im oberen Kronendrittel verletzungsfrei verbaut. Die Bruchlast der verbauten Systeme beträgt zwischen vier und acht Tonnen. Die Verkehrssicherheit der Bäume ist sehr wichtig, denn anders als im tiefen Wald abseits der Wege sind im Brunnengarten und auf anderen Flächen und Wegen in der Stadt viele Menschen unterwegs. Sie könnten von herabfallenden Ästen verletzt werden.
Alte Bäume brauchen Pflege
Um alte Bäume zu erhalten, braucht es regelmäßige Pflege Stadtverwaltung beauftragt Fachleute, die hoch in die Krone steigen
Vom Blattwerk gut getarnt, arbeiten Baumkletterer in der Krone der Kastanie. | Foto: Stadt Goslar