Anhaltende Kritik an Weimer wegen Gipfel und Interessenkonflikten

Der Bund der Steuerzahler hat angesichts der Vorwürfe gegen Kulturstaatsminister Wolfram Weimer vor negativen Folgen für den von der "Weimer Media Group" veranstalteten Ludwig-Erhard-Gipfel gewarnt. "Eines darf keinesfalls passieren: Dass man jetzt den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft, Verbänden oder auch NGOs deswegen grundsätzlich infrage stellt.

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Wolfram Weimer (Archiv)
Wolfram Weimer (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Bund der Steuerzahler hat angesichts der Vorwürfe gegen Kulturstaatsminister Wolfram Weimer vor negativen Folgen für den von der "Weimer Media Group" veranstalteten Ludwig-Erhard-Gipfel gewarnt.


"Eines darf keinesfalls passieren: Dass man jetzt den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft, Verbänden oder auch NGOs deswegen grundsätzlich infrage stellt. Denn dieser Austausch ist und bleibt wichtig, um die Politik sozusagen zu erden", sagte Verbandsvizepräsident Michael Jäger dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).

Der Gipfel sei "durch die Vielfalt der Redner immer hochinteressant" gewesen, sagte Jäger weiter. "Wir gehen davon aus, dass alles andere transparent gemacht wird." Zur Unterstützung des Ludwig-Erhard-Gipfels durch den Freistaat Bayern äußerte sich Jäger zurückhaltend. "Zur Sache können wir nicht viel sagen, da uns dazu zu wenig Fakten bekannt sind", sagte er.

Die gemeinnützige Organisation LobbyControl warf Kanzler Friedrich Merz (CDU) in der Causa Weimer Versäumnisse vor. "Natürlich muss sich Bundeskanzler Merz mit der Frage befassen, ob es so geschickt war, ausgerechnet einen Medienunternehmer zum obersten Medienpolitiker in Deutschland zu machen", sagte Sprecher Timo Lange dem "Handelsblatt". "Dass sich hier immer wieder die Frage nach Interessenkonflikten stellen würde, war klar absehbar."

Die Bundesregierung habe argumentiert, Weimer habe die Verlagsgruppe "vollständig" verlassen. Das Detail mit der weiter bestehenden stillen Beteiligung sei dabei verschwiegen worden, sagte Lange. "Falls man im Kanzleramt hoffte, damit alle Fragen nach Interessensverquickungen vom Tisch zu wischen, war das jedenfalls keine gute Strategie."

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