Wie nähert man sich korrekt dem Frühstücksei? Babette Gott, Trainerin für Business-Etikette, zeigt die richtigen Maßnahmen.
Unter all den vielfältigen Eierspeisen ist erstaunlicherweise das normale weich gekochte Frühstücksei die größte Herausforderung, sowohl für den Koch als auch für denjenigen, der die kleine Köstlichkeit stilgerecht verzehren will. Eine Zeitangabe, wann ein Ei weich gekocht ist – also mit festem Eiweiß und flüssigem Eigelb – kann gar nicht gegeben werden, denn viele Faktoren beeinflussen das Ergebnis: die Größe des Eis, die Lagertemperatur, natürlich die Kochzeit selbst und die Dauer des Abschreckens. Ist mit ein bisschen Probieren und Erfahrung dann das ideale Frühstücksei gelungen, stellt sich die Frage, wie es denn nun richtig geöffnet wird. Köpfen oder pellen? Darf das Messer benutzt werden oder nicht? Serviert wird das Ei im Eierbecher mit Eierlöffel und Salzstreuer. Der Eierlöffel darf keinesfalls aus Silber sein, weil das den Geschmack des Eis beeinträchtigen würde. Ein normaler Edelstahllöffel kann aber verwendet werden, ebenso der beliebte Plastikeierlöffel oder die feinere Variante aus Perlmutt
Wie wird ein Ei »geöffnet«?
Eine Möglichkeit, das Ei zu öffnen, ist, es zu pellen. Dazu wird die Schale mit dem Löffel leicht angeklopft. Wenn der Eierlöffel dazu nicht geeignet ist, kann das auch mit dem Messer geschehen. Dann wird der Löffel mit der Innenseite zum Eiweiß unter die Schale geschoben und diese abgehoben und auf die Ablageseite des Eierbechers gelegt oder falls diese nicht vorhanden ist auf einen extra Ablageteller. Dieses Schälen muss natürlich nicht in einem Ansatz vollendet werden. Der obere Teil vom Ei wird dann mit dem Löffel abgeteilt und verzehrt. Die zweite Möglichkeit besteht darin, das Ei mit dem Messer zu »köpfen«. Der Ansatz darf dabei nicht zu weit unten sein, da sonst das Eigelb seitlich herunterfließt. Der abgeschlagene Teil wird schließlich einfach ausgelöffelt. Beide Verzehrmethoden sind stilmäßig gleichwertig und dem »rumpopeln« mit Fingernägeln an der Eischale in jedem Falle vorzuziehen. Und wem der Löffeleinsatz zu kompliziert und das Köpfen zu brutal ist, der kann ja auch auf Rührei, Omelett oder Spiegeleier ausweichen und sie ganz einfach mit Messer und Gabel essen. Babette Gott ist Trainerin für Business-Etikette und leitet in Braunschweig KniggeAlarm.