Osnabrück. Schauspielerin Anne Ratte-Polle hat sich als Kind und Jugendliche gegen die Schule gesträubt, obwohl ihre Eltern Lehrer waren. "Diesen Druck und dieses Bewerten in der Schule habe ich einfach nur gehasst und mich für nichts richtig interessieren können", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Beim Theaterspielen habe ich dann gemerkt, dass ich ja was kann. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man mit dem Herzen oder immer nur unter Druck lernt. Auf einmal fiel mir alles leicht, das war für mich ein ganz neues Erlebnis. Und dann bin ich eigentlich immer dahin gegangen, wo das Herz lacht, auch wenn man Schiss davor hat."
Zunächst aber nahm sie den Umweg über die Uni und studierte ausgerechnet auf Lehramt, obwohl sie gar nicht vorhatte, in diesem Beruf zu arbeiten: Sie habe lediglich den Studentenstatus haben wollen, so Ratte-Polle: "Mein damaliger Freund wollte nach Münster, und da bin ich halt mit, obwohl ich gar nicht genau wusste, was ich da machen sollte. Ich war ziemlich unehrgeizig und faul. Deswegen wollte ich Langzeitstudentin werden, und so ein Grundschulstudium ist ja auch nicht so anstrengend. Außerdem gab es den Fachbereich Theaterpädagogik, die Schauspielerei war also nicht ganz so fern."
Seit ihrer Jugend sei sie ein Fan des verstorbenen Rockstars David Bowie, bekannte die Schauspielerin: "An Bowie finde ich toll, dass er sich immer wieder neu erfunden und das auch als künstlerischen Auftrag gesehen hat. Das macht Spaß, und mir geht es ähnlich, ohne dass ich ihn kopieren wollte. Ich höre ihn gern und sehe ihm gern zu." Am Weltfrauentag (8. März) kommt Ratte-Polles neuer Film "Alle wollen geliebt werden" in die Kinos.
Darin spielt sie eine Psychotherapeutin, die zwischen Mutter, Tochter, Partner und Patienten zerrieben zu werden droht.
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