Wolfenbüttel. Die Lessingstadt ist bereits über 900 Jahre alt. In den vielen Jahrhunderten seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1118, hat sich die Stadt stark verändert. Wir blicken in unserer neuen Serie "anno dazumal" auf das Wolfenbüttel früher und heute.
Haben Sie gewusst, dass der Bahnhof Wolfenbüttel einer der ältesten Bahnhöfe Deutschlands und ein bedeutendes Zeugnis der frühen Eisenbahngeschichte ist? Genauso ist es. 1838 eröffnet, ist er Teil der ersten deutschen Staatseisenbahnstrecke zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel und markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des deutschen Eisenbahnwesens. 1841 wurde die Strecke bis nach Harzburg verlängert, und 1843 folgte die Eröffnung der Strecke nach Jerxheim. Damit wurde Wolfenbüttel zu einem bedeutenden Trennungsbahnhof, der für die Region eine zentrale Rolle spielte. Das erste Bahnhofsgebäude wurde 1850 durch einen Neubau ersetzt, dem das heutige Gebäude noch ähnelt.
Unser Bild, zur Verfügung gestellt von Dieter Kertscher von der Aktionsgemeinschaft Altstadt, zeigt den Bahnhof im Jahre 1907. Doch der Zahn der Zeit nagte an dem Gemäuer. Knapp 100 Jahre später, im Jahr 2004, war das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude heruntergekommen und stark sanierungsbedürftig. Die Stadt Wolfenbüttel, die das Gebäude einige Jahre zuvor von der Deutschen Bahn für eine Mark erworben hatte, entschied sich, das Gebäude an einen Investor zu verkaufen. Dieser erhielt die Aufgabe, das historische Gebäude zu sanieren und ein nachhaltiges Nutzungskonzept zu entwickeln. Der Kulturbahnhof entstand und wurde 2006 eröffnet.
Die Sanierung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und orientierte sich am historischen Vorbild des ursprünglichen Bahnhofsgebäudes von 1838. Gleichzeitig wurde ein eingeschossiger Neubau errichtet, der heute die Stadtbücherei beherbergt. Außerdem befindet sich im Gebäude ein asiatisches Restaurant.
Lesen Sie auch unsere Folge: anno dazumal: So sah der Kornmarkt vor 117 Jahren aus.
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