Appell: Keine Fleischwaren aus Urlaubsländern mitbringen

von Marc Angerstein


Der Landesbauernverband Niedersachsen appelliert an Urlauber keine Wurst- und Fleischprodukte nach Deutschland einzuführen. Foto: Pixabay
Der Landesbauernverband Niedersachsen appelliert an Urlauber keine Wurst- und Fleischprodukte nach Deutschland einzuführen. Foto: Pixabay | Foto: Pixabay



Region. Urlaubszeit, Reisezeit – zur Hauptferienwelle bittet der Landesbauernverband Niedersachsen Urlauber, auf tierische Lebensmittel aus den osteuropäischen Staaten als Mitbringsel zu verzichten. Salami oder andere Rohwürste beispielsweise können das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) enthalten. Die ASP ist für Menschen ungefährlich, aber für Wild- und Hausschweine endet die Seuche tödlich, da es bislang keinen Impfstoff gegen diesen Erreger gibt, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Ungarn melden in der Wildschweinpopulation und teilweise auch bei Hausschweinen weiterhin steigende Ausbruchszahlen. Insgesamt sind für Osteuropa, das Baltikum, die Ukraine und auch Belgien bis zum 9. Juli 3.378 Fälle bei Wildschweinen und 288 Ausbrüche bei Hausschweinen gemeldet worden. Die Woche zuvor waren es 3.318 bzw. 193 Fälle. Eine Übertragung erfolgt entweder durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen bzw. -zubereitungen sowie durch andere indirekte Übertragungswege, wie Fahrzeuge, kontaminierte Ausrüstungsgegenstände einschließlich Jagdausrüstung, landwirtschaftlich genutzte Geräte und Maschinen sowie Kleidung. Gerade durch die Transitstrecken von Ost nach West bleibt die potenzielle Einschleppungsgefahr nach Deutschland extrem hoch. Infizierte rohe Fleischwaren wie Salami, Schinken und geräucherte Würste, deren Reste achtlos in der Umwelt entsorgt werden, bergen ein hohes Infektionsrisiko. Flyer in 14 Sprachen, die an Autorasthöfen ausliegen, informieren Lkw-Fahrer aber auch Saisonarbeitskräfte und Urlauber und bitten um Mithilfe, damit die ASP nicht nach Deutschland eingeschleppt wird.

Ein Eintrag der Tierseuche nach Deutschland hätte für die Landwirtschaft sowie die vor- und nachgelagerten Bereiche erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Daher räumen die Schweinehalter selbst der Vorsorge höchste Priorität bei. Biosicherheitsmaßnahmen werden penibel eingehalten und mit Hilfe einer speziellen Risikoampel immer wieder überprüft und auch nachjustiert.


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