Berlin. Arbeitgeber und Gewerkschaften sind mit den Plänen der Regierung unzufrieden, Arbeit im Rentenalter finanziell zu fördern. Die Gewerkschaften warnen, die geplanten Prämien gingen zulasten der Renten- und Krankenkasse.
Der Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sei ein "milliardenschwerer Griff in die Sozialversicherungen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe). Die von der Ampel geplanten finanziellen Anreize würden Mitnahmeeffekte erzeugen bei denjenigen Älteren, die genug verdienen und gesund seien. "Viele Beschäftigte können gar nicht länger arbeiten, weil Arbeitsbedingungen zu anstrengend sind, und sie es einfach gesundheitlich nicht mehr schaffen", sagte Piel.
BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter reichen die Pläne der Ampel nicht aus. Mehr Geld allein sei nicht die Lösung für den Fachkräftemangel: "Menschen im Rentenalter gehen in der Regel nicht aus finanziellen Gründen arbeiten", sagte Kampeter der SZ. Wichtiger seien Spaß an der Arbeit, das Interesse an ihrer Aufgabe und der Kontakt zu den Kollegen. Wichtiger als die Prämien wäre das schnellstmögliche Aus für die sogenannte Rente mit 63. "Frühverrentungsanreize endlich ersatzlos zu streichen, wäre viel effektiver", forderte Kampeter.
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