Archäologische Funde bei Windpark-Bauarbeiten in Evessen

Insgesamt wurden rund 40 Befunde dokumentiert, die auf Ansiedlungen aus dem Mittelalter und der älteren vorrömischen Eisenzeit (650-350 v. Chr.) hindeuten.

In Evessen wurden bislang unbekannte Siedlungsreste entdeckt.
In Evessen wurden bislang unbekannte Siedlungsreste entdeckt. | Foto: Landwind-Gruppe

Sickte. Bei Wegebauarbeiten wurden in Evessen bislang unbekannte Siedlungsreste entdeckt. Die Funde reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Darüber informiert die Landwind-Gruppe GmbH in einer Pressemitteilung.



Bei Erdarbeiten im Zuge der Wegebaumaßnahmen für die Anlieferung von Rotorblättern zum Windpark Söllingen im Landkreis Helmstedt wurden archäologische Funde entdeckt. Die archäologische Baubegleitung wurde im Rahmen der Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz vorgeschrieben. Beauftragt ist die Fachfirma Arcontor Projekt GmbH.

Rund 40 Befunde dokumentiert


Insgesamt wurden rund 40 Befunde dokumentiert – darunter größere Gruben, die auf Ansiedlungen aus dem Mittelalter und der älteren vorrömischen Eisenzeit (650-350 v. Chr.) hindeuten. Der Fundort liegt am Südhang von Evessen, wo bislang keine prähistorischen Siedlungsreste bekannt waren. Fachleute vermuteten dennoch Funde, da aus dem Harzvorland bereits prähistorische Siedlungen der ersten sesshaften Bauern der Jungsteinzeit um 7500 v. Chr. bekannt sind. Überraschend wurden in der letzten Grabungswoche dann auch ein prächtig verziertes Keramikgefäß dieser Kultur entdeckt.

Einzelne Funde werden nun notgeborgen und fachgerecht gesichert. Einige Erdbefunde werden auch im Boden belassen, wo sie dauerhaft erhalten bleiben.

Hund in Seitenlage


Zu den Funden gehört auch eine Tierbestattung: Ein einzelner Hund wurde in Seitenlage in einer Grube angetroffen. Ob er als Bestattung oder Opfergabe zu deuten ist, ist derzeit noch unklar.

Die Funde erhellen aber eine archäologisch wichtige Mikroregion: Der sogenannte „Tumulus“ gilt als eines der wichtigsten Bodendenkmäler der Region. Zudem wird vermutet, dass die Kirche in Evessen im frühen Mittelalter Teil eines befestigten Adelssitzes – einer sogenannten Curtis – war. Die Untersuchungen laufen in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden weiter. Die Landwind-Gruppe unterstützt die Aufarbeitung aktiv.

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