Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen höher als im Bundesschnitt

Die Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen hat im Jahr 2021 bei 16,8 Prozent gelegen.

von


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Hannover (dts Nachrichtenagentur) - Die Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen hat im Jahr 2021 bei 16,8 Prozent gelegen. Damit waren zirka 1,3 Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen, teilte das Landesamt für Statistik am Donnerstag mit.



Deutschlandweit betrug die Quote 16,6 Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung hat. Die Armutsgefährdungsschwelle lag 2021 in Niedersachsen für einen Einpersonenhaushalt bei 1.117 Euro, für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.346 Euro. Bei Haushalten von Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren waren es 1.452 Euro.

Armut bei Kindern und Senioren


Von den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren galt in Niedersachsen etwa ein Fünftel als armutsgefährdet und unter den jungen Erwachsenen zwischen 18 bis unter 25 Jahren etwa ein Viertel. Auch die Armutsgefährdung im Alter fiel 2021 mit 17,9 Prozent überdurchschnittlich hoch aus. In der Vergangenheit lag in dieser Altersgruppe der 65-Jährigen und Älteren die Quote bis 2019 immer unter dem landesweiten Durchschnitt. Armutsgefährdung im Alter traf dabei Frauen (20,2 Prozent) deutlich öfter als Männer (15,2 Prozent).


Im Durchschnitt über alle Altersgruppen war die Differenz zwischen diesen beiden Geschlechtern geringer (Männer: 15,9 Prozent; Frauen: 17,7 Prozent). Entscheidend für das Armutsrisiko ist auch die Haushaltskonstellation, in der Menschen leben. Einpersonenhaushalte wiesen demnach mit 29,2 Prozent eine mehr als dreimal so hohe Armutsgefährdungsquote auf wie Paare ohne Kinder. Dabei waren Familienhaushalte, in denen beide Elternteile mit ihren Kindern zusammenleben, nicht per se öfter armutsgefährdet als Haushalte ohne Kinder.

Während bei Paaren mit einem oder zwei Kindern die Quoten bei 9,6 Prozent beziehungsweise 10,9 Prozent lagen, war sie bei Paaren mit drei und mehr Kindern mit 29,5 Prozent etwa dreimal so hoch. Bei Alleinerziehenden-Haushalten waren es durchschnittlich 41,1 Prozent. Wichtige Einflussfaktoren für das Armutsrisiko sind zudem das Bildungsniveau und der Erwerbsstatus. Große Unterschiede lassen sich auch zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte feststellen.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität