Wolfenbüttel. Am heutigen Dienstagabend lud die mit der Rückholung des Atommülls beauftrage Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zu einer Bürgersprechstunde in die Asse Info am Schacht bei Remlingen ein. Thema war die vorgezogene Rückholung der verstrahlten Fässer aus dem ehemaligen Bergwerk. Überrascht waren die Besucher allerdings, dass kein konkreter Zeitplan genannt wurde.
Es ist erst wenige Tage her, da die BGE in einer Pressemitteilung darauf hinwies, dass nun endlich ein konkretes Konzept erarbeitet werden würde für eine vorgezogene Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Einlagerungskammer 7 auf der 725-Meter-Ebene der Schachtanlage Asse II.
Ursula Heinen-Esser, die Vorsitzende der Geschäftsführung, verkündete darin zuversichtlich: „Es ist das erste Mal, dass wir konkrete Planungen in Richtung Rückholung vorlegen können. Die vorgezogene Räumung dieser Kammer wäre eine gute Vorbereitung für die Rückholung der Abfälle aus den darunterliegenden Kammern.“
Mit großer Erwartung kamen die Besucher also zu der Infoveranstaltung, um Zeuge des neuen Konzeptes zu werden, welches vertretungshalber von Mike Piske (BGE) vorgestellt wurde. Am Ende des Vortrages zeigten sich die Zuhörer in der nachfolgenden Fragestunde allerdings wenig befriedigt. So wurde klar, dass es sich bei dem Entwurf der BGE tatsächlich noch immer um ein Grobkonzept handelt. Vorgehensweisen wurden eher abstrakt skizziert, konkrete Aussagen konnten besonders hinsichtlich eines zeitlichen Ablaufes nicht getätigt werden.
Angst vor Zwischenlager über Tage
Viele Dinge befinden sich demnach noch in der Schwebe. Bis jetzt könne die BGE auch noch keine Aussage darüber treffen, ob eine vorgezogene Rückholung überhaupt möglich sei. Auch die Frage nach einem Zwischenlager ist noch vollkommen offen. Während einzelne Besucher ihre Angst bezüglich eines Lagers an der Asse äußerten, wurde zudem klar, dass das Zutagefördern der Fässer vor allem ein langwieriges Unterfangen sein wird. Und was dann sein wird? Noch völlig ungewiss.
Die Zuhörer waren wenig begeistert, dass es noch keinen konkreten Zeitplan gibt. Foto: Alexander Panknin
Ein Trost sei immerhin, so Stimmen aus dem Publikum, dass sich die BGE nun konkreter mit dem Thema auseinandersetze. Die BGE hat den Auftrag erhalten, die Asse stillzulegen, der Müll soll bis 2033 raus. Auch wenn eine "vorgezogene Rückholung" ein Zeitgewinn bedeuten würde, es muss allen klar sein, dass hier sicher noch viele Jahre ins Land ziehen werden.
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