AuPair Frederike: "Ich habe mich in Australien verliebt"

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Ein halbes Jahr verbrachte die Wolfenbüttelerin Frederike Weigelt als AuPair in Canberra. Besuchte auch Sydney. Nun meldet sie sich aus der Ferne. Foto: Frederike Weigelt
Ein halbes Jahr verbrachte die Wolfenbüttelerin Frederike Weigelt als AuPair in Canberra. Besuchte auch Sydney. Nun meldet sie sich aus der Ferne. Foto: Frederike Weigelt | Foto: Frederike Weigelt

Wolfenbüttel/Canberra. Vor gut einem haben Jahr zog es die Wolfenbüttlerin Frederike Weigelt nach Australien. Dort wollte sie als AuPair arbeiten und dann quer durch Down Under reisen. Nun meldete sich die junge Frau vom anderen Ende der Welt und erzählt ihre Geschichte.


Im Juli, kurz nach ihrem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium, packte Frederike Weigelt ihre Koffer und folgte ihrem Fernweh (regionalHeute.de berichtete). Australien sollte es sein - rund 17.000 Kilometer entfernt von ihrer Heimat. Ihr Plan: Ein halbes Jahr wollte sie als AuPair bei einer australischen Familie verbringen und dort die SprösslingeJosh, Alex und Sam betreuen. Diese Zeit ist nun um. Nun will Frederike durch Australien reisen und Land und Leute besser kennenlernen. In ihrem Erfahrungsbericht erzählt sie regionalHeute.de, wie sie die ersten Monate verbracht hat.

Frederike Weigelt, 18 Jahre aus Wolfenbüttel erzählt ihre Geschichte:


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Natur, so weit das Auge reicht. Frederike blickt auf den Australischen Busch im Tidbinilla Natur Reserve bei Canberra. Foto: Frederike Weigelt


"Als ich im Juli in Canberra angekommen bin konnte ich gar nicht glauben, wie kalt es tatsächlich werden kann in Australien. In meiner ersten Woche hat es tatsächlich geschneit! Der Schnee blieb zwar nicht liegen aber bei einem Ausflug auf einen Berg in der Nähe konnte man auch den einen oder anderen Schneeberg sehen. Die Häuser hier sind allerdings nicht gerade auf die Kälte ausgerichtet, so dass ich im Haus immer mit drei Pullis rumgelaufen bin. Mittlerweile ist aber Sommer und heute waren es 39 Grad draussen, so dass man eigentlich nichts unternehmen kann. Weihnachten im heissen australischen Sommer war mal eine interessante Erfahrung, die ich aber nicht jedes Jahr brauche, da die Weihnachtsstimmung leider nicht gerade gross ist.

"Ich hätte mir keinen schöneren Ort vorstellen können"


Canberra ist nicht gerade eine typische Hauptstadt mit vielen Hochhäusern und Leuten, sondern eher ein sehr grosses Dorf. Alles liegt relative weit auseinander und Hochhäuser gibt es kaum. Dafür umso mehr Kängurus. Canberra wird auch “Bush-Capital” genannt, da es mitten im Buschland liegt. Während die weiten Buschlandschaften noch grün waren als ich angekommen bin, ist mittlerweile alles gelb und trocken, weshalb es weiter ausserhalb im Moment viele Buschbrände gibt. Auch wenn viele AuPairs hier rumjammern, dass sie lieber in Sydney sein würden da Canberra so langweilig sei, hätte ich mir keinen schöneren Ort mit so tollen Leuten für meine AuPair-Zeit vorstellen können.

"Ich habe nun sieben Monate in Australien verbracht und mich in das Land und die Leute verliebt"


Meine AuPair-Zeit ist nun vorbei und ich habe sehr viel Glück mit meiner Gastfamilie gehabt. Die sind so lieb, offen, gastfreundlich und haben mich wie eine weitere Tochter mit in ihre Familie aufgenommen. Ich bin eine von vielen AuPairs, aber im Gegensatz zu anderen Familien bei denen AuPairs mit der Zeit eher als Arbeitskraft behandelt werden, legt meine Gastfamilie darauf Wert, eine gute Beziehung aufzubauen. Die drei Jungs auf die ich aufpassen musste, waren manchmal echt anstrengend aber gleichzeitig auch supersüss. Ich habe zwar auch die schwierigen Seiten des “Mutter”-seins kennengelernt, aber auch die Schönen! Die grösste Schwierigkeit beim AuPair-sein finde ich liegt darin, dass man die Kinder so erziehen muss, wie die Eltern es wollen und nicht so, wie man es persönlich für richtig halten würde. In diesen sieben Monaten habe ich so viel dazu gelernt und Erfahrungen gemacht, die ich wohl niemals vergessen werde. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich meine Gastfamilie und das Leben in dieser Familie vermissen werde.

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Auf Tuchfühlung mit Kängurus. Foto: Frederike Weigelt



Als AuPair hat man eigentlich nur Kontakt zu anderen AuPairs und kaum zu einheimischen Jugendlichen, was ich persönlich superschade finde. Natürlich ist es toll, auch Leute zu treffen, die sich in der gleichen Situation befinden und es ist auch sehr wichtig. Ich habe so gute Freundinnen gefunden, wie ich es mir niemals erträumt hätte. Diese sind aber bald wieder in Deutschland und ich kann sie dann öfter mal besuchen. Ich habe ich mich aber auch sehr bemüht Einheimische in meinem Alter kennenzulernen und habe nun auch einige tolle Freundschaften geschlossen, bei denen ich mir sicher bin, dass auch wenn ich am anderen Ende der Welt wohne, sie weiter bestehen bleiben.

Eine Reise ins Ungewisse


Nun freue ich mich aber auch auf die restlichen vier Monate hier, in denen ich vor allem im Land herumreisen werde. Denn so schön das AuPair-Sein auch ist, auf das Reisen freut man sich nach sieben Monaten Arbeit dann doch. Ich habe noch nicht so viel geplant, da ich finde, dass man vieles spontan machen sollte und ich bin mir sicher, dass ich in dieser Zeit viele tolle Orte entdecken werde. Einen Trip zum Uluru und zum Great Barrier Reef sind aber schon gebucht, da man diese Ort wirklich nicht verpassen darf, wenn man schon einmal in Australien ist. Ich werde wohl nicht das komplette Land erkunden können, aber ich bin mir sicher, dass ich das ein oder andere Mal hierher zurückkehren werde.

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Am weißesten Strand der Welt: Frederike an der Jervis Bucht. Foto: Frederike Weigelt


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