Wolfenbüttel. 17 Autoren des Buchs „Tschernobyl-Erinnerungen“ wurden am 25. April in die Trinitatiskirche eingeladen zur Autorenlesung im Rahmen der „Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“/Region Braunschweig. Etwa die Hälfte folgten der Einladung. Die Autoren kamen aus Brest und Minsk (Belarus), Oslo (Norwegen) und Düsseldorf, Soest, Frankfurt, Winnigstedt und Uehrde. Das berichtet Paul Koch.
Verbunden mit der Einladung war neben der Möglichkeit den eigenen Bericht zu verlesen und über persönliche Konsequenzen nach Tschernobyl und Fukushima zu sprechen die Möglichkeit an weiteren Programmpunkten der Aktionswochen teilzunehmen und etwas über das "Weltatomerbe Braunschweiger Land" zu erfahren.
Beeindruckt waren die Autorinnen und Autoren von der Kerzenaktion in der Trinitatiskirche und der Andacht am Lutherbaum in Salzgitter, die in diesem Jahr von Grundschülern der Grundschule Ostertal gestaltet wurde.
Gäste vomInfo-Zentrum Morsleben beeindruckt
Die verbleibende Zeit wurde genutzt, um die Info-Zentren von Schacht Konrad und Schacht Morsleben zu besichtigen, um sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema Atommüll zu befassen. Dabei stellte Toyo Washio (Düsseldorf) fest, dass bei der Frage zum sachlichen Umgang mit dem Atommüll Deutschland den Japanern voraus ist. Svetlana Margolina und Anna Fitseva (Belarus) waren vor allem vom Infozentrum Schacht Morsleben beeindruckt. Svetlana Margolina sagte: „Morsleben hat auf mich einen großen Eindruck gemacht. Ich habe darüber nichts gewusst. In der DDR wie auch in der Sowjetunion wurde alles geheim gehalten.“ Anna Fitseva fügte hinzu: „Der Besuch vom Schacht Morsleben hat meinen Gesichtskreis erweitert. In Deutschland wird große Aufmerksamkeit der Aufklärung der Bevölkerung in Fragen der nuklearen Energetik geschenkt.“
Dr. Benno Dalhoff (Soest) vermerkte nach dem Besuch in Morsleben: „Kennt man die Situation in der Schachtanlage Asse II, so ist man erstaunt über die professionell organisierte Situation in Morsleben. Dort läuft derzeit im Auftrag der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH ein Genehmigungsverfahren für die Stilllegung.“
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