New York/Baku. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Aserbaidschan aufgefordert, die Kampfhandlungen in Bergkarabach unverzüglich zu beenden. Aserbaidschan müsse den Beschuss sofort einstellen und an den Verhandlungstisch zurückkehren, da nur so ein dauerhafter Frieden möglich sei, schrieb Baerbock, die sich momentan in den USA aufhält, am Dienstagnachmittag auf X/Twitter.
Die Ministerin sprach sich für Verhandlungen unter Führung der Europäischen Union aus. Bereits in den letzten Tagen habe es intensive Gespräche mit Vertretern der EU und der USA, mit Armenien und Aserbaidschan gegeben, um zu deeskalieren. "Die Zusage Bakus, von militärischen Maßnahmen abzusehen, wurde gebrochen", so Baerbock. Am Morgen hatte Aserbaidschan in der von Armenien kontrollierten Region Bergkarabach eine neue Militäroperation begonnen.
Die Spannungen um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region im Südosten des Kleinen Kaukasus hatten sich zuletzt wieder massiv verschärft. Die Region ist zwischen beiden Ländern umstritten, es kam bisher zu zwei Kriegen. Seit 2020 werden größere Gebiete der Region wieder von Aserbaidschan kontrolliert. Der sogenannte Latschin-Korridor, der die einzige asphaltierte Straße von Armenien in die Enklave ist, wird seit Dezember blockiert.
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