Nürnberg. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sieht derzeit einen deutlich höheren Migrationsdruck als in den Vorjahren. "Es ist zu beobachten, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch an den EU-Außengrenzen der Migrationsdruck aktuell deutlich ansteigt", sagte ein Sprecher dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagausgaben).
"Zwar steigen die Zahlen jedes Jahr im Herbst, aber das aktuelle Zugangsgeschehen hat im Vergleich zu den Vorjahren eine höhere Dynamik." Dies habe mit dem Wegfall corona-bedingter Reisebeschränkungen ebenso zu tun wie mit der Verschärfung der wirtschaftlichen beziehungsweise innenpolitischen Lage in klassischen Aufnahme- oder Transitstaaten wie der Türkei, Tunesien und Libyen. Die Zuwächse bei den beiden Hauptherkunftsländern Afghanistan und Syrien ließen sich vor allem darauf zurückführen, dass zum einen der Migrationsdruck in der Türkei spürbar angestiegen sei, sagte der Sprecher weiter. Allein 2022 seien über 60.000 afghanische Staatsangehörige in ihre Heimat "zwangsweise zurückgeführt" worden. Zum anderen stünden nach der Sommersaison mehr Flugkapazitäten aus Griechenland zur Verfügung. Dies wirke sich zeitverzögert auf den Asylzugang in Deutschland aus.
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