Berlin. Die deutsche Wirtschaft befindet sich derzeit in einer ausgeprägten Schwächephase, könnte sich aber im Laufe des Jahres langsam erholen. So lautet die Frühjahrsprognose des Deutschen Bankenverbands, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) berichten.
Für 2024 erwartet der Bankenverband, in dem die Chef-Volkswirte der privaten Banken Deutschlands vertreten sind, zwar ein Null-Prozent-Wachstum. "Wenn unsere Prognosen stimmen, sind wir am Tiefpunkt der Konjunktur angekommen und in Kürze - ab Ostern etwa - geht der Zyklus wieder nach oben", sagte Holger Schmieding, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik des Bankenverbands, den Zeitungen.
Auch die Immobilienpreise dürften sich nach Ansicht von Schmieding im Laufe des Jahres verstetigen. "Der Wohnungsbau dürfte zunächst noch rückläufig sein und sich ab Herbst stabilisieren." Belastend seien vor allem die teuren Baumaterialien und die hohen Zinsen, so Schmieding. "Bei Wohnimmobilien werden wir in diesem Jahr noch den Tiefpunkt der Preise sehen, spätestens 2025 werden sie wieder anziehen. Es gibt einfach zu wenig Wohnraum."
Mit Blick auf die anhaltenden Streiks bei der Deutschen Bahn und im Luftverkehr sagte der Ausschussvorsitzende, dass der volkswirtschaftliche Schaden pro Streiktag "durchaus schmerzhaft" sei. "Dies kann dazu führen, dass im ersten Quartal die Wirtschaftsleistung um 0,1 oder 0,2 Prozentpunkte sinkt."
Zuversichtlich blickt er hingegen auf den deutschen Arbeitsmarkt. "Unser Arbeitsmarkt ist einer der stärksten der Welt", sagte Schmieding. Zwar könnte die Arbeitslosigkeit dieses Jahr kurzfristig auf 2,7 Millionen ansteigen, das dürfte sich aber schon 2025 wieder korrigieren. "Trotz schlechter Konjunktur geht der Arbeitsmarkt nicht in die Knie", so Schmieding. "Arbeitskräfte sind knapp. Sie werden gebraucht."
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