"Bankrotterklärung für die Pressefreiheit" - CDU-Politiker kritisiert NDR

Die Entscheidung, die Journalistin Julia Ruhs das Format "Klar" nicht mehr moderieren zu lassen, sei eine Mischung aus Cancel Culture, Zensur und Mobbing, meint der Braunschweiger Bundestagsabgeordnete Carsten Müller.

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Der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller. | Foto: Thomas Stödter

Braunschweig. "Klar" heißt ein gemeinsames Sendeformat des NDR mit dem Bayerischen Rundfunk (BR), das Streitfragen aufgreifen soll, die in der Mitte der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden.  Dabei sorgte die Moderatorin Julia Ruhs für Kritik in den Reihen des NDR. Der Sender verkündete nun am heutigen Mittwoch in einer Pressemitteilung, dass Ruhs zwar künftig weiter für den BR an der Sendung beteiligt sein werde, der NDR aber eine eigene Moderation stellen wolle. Dies sorgt nun für heftige Kritik.



Laut Medienberichten soll innerhalb des NDR Stimmung gegen Ruhs gemacht worden sein, weil diese zu rechts / konservativ sei. Ein offener Brief gegen die 31-Jährige sei von 250 Mitarbeitern unterschrieben worden. Nun erfolgte die Entscheidung des Senders.

"Vorurteile wurden bestätigt"


Die Betroffene selbst ließ über Social Media wissen, dass sie fassungslos über die Entscheidung sei, die sie als Armutszeugnis bewerte. Cancel Culture werde nur dadurch möglich, weil den Chefs der Mut fehle, sich auch mal querzustellen, schrieb Julia Ruhs unter anderem auf LinkedIn. All die Vorurteile, die viele Menschen in Bezug auf die Meinungsvielfalt im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk schon hatten, seien bestätigt worden.

"Wenig plural aufgestellt"


Ähnlich sieht dies der Braunschweiger CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller, der Ruhs´ LinkedIn-Post mit "eine Bankrotterklärung des NDR" kommentierte. Im Gespräch mit regionalHeute.de erläuterte er seine Aussage. Er sei entsetzt über die nun öffentlich sichtbar gewordenen Vorgänge im NDR, die Müller als Mischung aus Cancel Culture, Zensur und Mobbing bezeichnet. Dies zeige, dass der NDR wenig plural aufgestellt sei. Es sei eine Bankrotterklärung für die Pressefreiheit.

Der NDR sei gut beraten, sich mit den wesentlichen Grundwerten der Presse- und Meinungsfreiheit zu befassen. In seiner jetzigen Verfassung sei der Sender offenbar politisch einseitig eingefärbt.

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