Berlin. Der am vergangenen Samstag in Berlin festgenommenen terrorverdächtigen Syrer galt bei den Behörden bislang als unverdächtig. Er ist im Dezember 2023 nach Deutschland eingereist und erhielt im September 2024 subsidiären Schutz, berichtet die "Welt" (Mittwochausgabe).
Das Asylverfahren verlief nach Angaben aus Sicherheitskreisen "völlig normal". Bei den Befragungen seien auch gezielte Fragen gestellt worden, um mögliche Radikalisierungstendenzen zu erkennen, jedoch ohne Ergebnis. "Er war ein unbeschriebenes Blatt", sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter der Zeitung. Der Syrer habe sich in Deutschland unauffällig verhalten und sei bislang nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten.
Nach Einschätzung der Ermittler gibt es auch keine Hinweise darauf, dass der Syrer seine Identität absichtlich verschleiern wollte. Die Asylakte zeigt zwar, dass der Syrer unter mehreren leicht abweichenden Aliasnamen geführt wurde. In den Dokumenten finden sich zudem unterschiedliche Geburtsdaten - eines aus dem Januar 2004 und eines aus dem März 2003 sowie verschiedene Geburtsorte, darunter Aleppo und Idlib. Die Unterschiede sind den Ermittlern zufolge jedoch vermutlich auf Übersetzungs- oder Transkriptionsfehler bei der Erfassung zurückzuführen - ein Phänomen, das bei arabischen Namensformen häufig vorkommt.
Behörden: Syrer unter Terrorverdacht war "unbeschriebenes Blatt"
Der am vergangenen Samstag in Berlin festgenommenen terrorverdächtigen Syrer galt bei den Behörden bislang als unverdächtig.
Polizeiauto (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

